14.01.2014, 16:23 Uhr

Offshore: RWE Innogy testet neuartige Messboje in der Nordsee

Essen / IJmuiden, Niederlande – In der Nordsee hat RWE Innogy eine Testreihe für eine Offshore-Messboje gestartet. Der Test soll zeigen, ob Messbojen als Alternative zu festinstallierten Messmasten in Frage kommen. Dabei geht es vor allem um die Kosten bei der Entwicklung von Offshore-Projekten.

Bau, Betrieb und Instandhaltung von Offshore-Windparks sind in hohem Maße von äußeren Einflüssen wie Wind, Wellen und Strömungen abhängig. Vor allem im Vorfeld eines neuen Offshore-Windenergieprojekts werden daher umfangreiche Daten benötigt. RWE Innogy und die Betreiber des Offshore-Windparks Eneco Luchterduinen haben sich nun zusammengetan, um eine neue Offshore-Messboje zu testen, die die entsprechenden Daten liefern soll. Die Boje wurde vor der niederländischen Nordseeküste installiert und soll über einen sechsmonatigen Zeitraum getestet werden.

Erste Ergebnisse im Sommer 2014

Die neu entwickelte Messboje wurde nach Angaben von RWE Innogy in der Nähe des bereits bestehenden Messmastes IJmuiden ausgesetzt und befindet sich damit ungefähr 75 Kilometer westlich von IJmuiden im Gebiet des geplanten Windparks Tromp Binnen. Die schwimmende Plattform mit einem Durchmesser von 2,8 Metern und einem Gewicht von rund 1,7 Tonnen soll in den nächsten sechs Monaten Wind-, Strömungs-, Wellen- und Witterungsdaten sammeln. Die Auswertung soll durch einen unabhängigen Datenanalysten erfolgen, mit den Ergebnissen wird im Sommer 2014 gerechnet. Das Projekt wird im Rahmen von FLOW (Far and Large Offshore Wind), einem Forschungs- und Entwicklungsprogramm des niederländischen Wirtschaftsministeriums, gefördert.

Ziel des Forschungsprojektes ist es, eine kostengünstige Offshore-Messalternative zu den kostspieligen, fest installierten Messmasten zu identifizieren. Dazu werden die von der Messboje erfassten Informationen mit denen des Messmastes IJmuiden verglichen. Die Boje verfügt über ein sogenanntes "LiDAR" (Light Detection And Ranging) –System, eine laserbasierte Technik zur Fernmessung von Windgeschwindigkeit und -richtung. Eine derartige Boje kostet nach Angaben von RWE Innogy nur etwa 10 bis 20 Prozent eines konventionellen Messmastes könne daher erheblich zur Reduzierung der Entwicklungskosten von Offshore-Windparks beitragen.

RWE Innogy: Bereits der dritte Testlauf

“Wind- und Wellendaten sind für die Entwicklung, den Bau und den Betrieb von Offshore-Windparks von erheblicher Bedeutung. Mit Hilfe von mobilen Systemen zur präzisen Bewertung von Windressourcen lassen sich die Messmethoden verbessern und somit letztendlich auch die Kosten für Offshore-Windprojekte reduzieren", so Ruben Dijkstra, Direktor des Bereichs Wind Offshore bei Eneco. "Nach der sechsmonatigen Testphase wollen wir die Messboje in unserem Offshore-Windpark Eneco Luchterduinen für die Dauer von mindestens einem Jahr während der Bauphase einsetzen."

"Für RWE Innogy ist es das dritte Test- und Validierungsprojekt dieser Art. Die ersten beiden Tests wurden im Baufeld unseres Offshore-Windparks Gwynt y Môr in Großbritannien durchgeführt. Wir wollen den Nachweis erbringen, dass Offshore-Messbojen eine zuverlässige, präzise und kostengünstige Alternative für die Messung von Daten unter anspruchsvollen Offshore-Bedingungen über einen längeren Zeitraum darstellen", erklärt Niels Bijkersma, Projektmanager bei RWE Innogy.

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