Photovoltaik-Standort Deutschland bekommt "Zentrum für höchsteffiziente Solarzellen"
Freiburg – Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE erhält am Standort Freiburg ein neues "Zentrum für höchsteffiziente Solarzellen". Die starke Photovoltaik-Forschung wird von Experten als Grund dafür angesehen, dass Deutschland auch eine Solarindustrie braucht.
Am 4. Oktober 2017 wurde der Grundstein für die neue Infrastruktur-Einrichtung in der deutschen Photovoltaik-Forschung am Standort des Fraunhofer ISE in Freiburg gelegt. Der Bund und das Land Baden-Württemberg setzen mit der Finanzierung des Gebäudes mit neuester Reinraum-Ausstattung ein Zeichen für die Bedeutung der Photovoltaik-Forschung in Deutschland. Die Herstellerindustrie kämpft allerdings derzeit hierzulande ums Überleben.
Staatliche Förderung für Solarforschungs-Einrichtung bei rund 33 Mio. Euro
Deutschland steht bei Forschung und Anlagenbau für die Photovoltaik nach wie vor weltweit an der Spitze, so das Fraunhofer ISE anlässlich der Grundsteinlegung des neuen "Zentrums für höchsteffiziente Solarzellen". Der Bund und das Land Baden-Württemberg stellen für dieses Projekt die Summe von insgesamt 32,6 Millionen Euro bereit. Die Fertigstellung des neuen Zentrums ist für Ende 2019 geplant. Mehrere Rekordwerte für Solarzellenwirkungsgrade hat das Photovoltaik-Institut Fraunhofer ISE nach eigenen Angaben in der Solarforschung bislang bereits erzielt. Die neue Ausstattung soll auch dazu beitragen, dass das hohe Forschungsniveau auch weiterhin gehalten werden kann.
Photovoltaik zusammen mit Windenergie als tragende Säulen der Energieversorgung
Auf dieser soliden Basis entsteht am Fraunhofer ISE in Freiburg nun ein neues Gebäude, das "Zentrum für höchsteffiziente Solarzellen". Dieses Zentrum soll den in die Jahre gekommenen und sanierungsbedürftigen Reinraum für die Solarzellenentwicklung ersetzen. So sei man für die kommenden Solarzellengenerationen vorbereitet, teilt das Fraunhofer ISE mit. „Wir freuen uns sehr, dass wir mit dieser neuen Reinraum-Ausstattung die Infrastruktur für die Photovoltaik-Forschung an die neuen technologischen Herausforderungen anpassen können“, sagt Institutsleiter Dr. Andreas Bett. Professor Hans-Martin Henning, ebenfalls Institutsleiter in der neuen Doppelspitze des Fraunhofer ISE, betont die Rolle der Photovoltaik: „Die Ergebnisse unserer Energiesystemanalysen mit Blick auf eine kosteneffiziente Umsetzung der Energiewende zeigen deutlich, dass die Photovoltaik zusammen mit der Windenergie die tragenden Säulen unserer künftigen Energieversorgung sein werden.“
Solarworld-Chef Asbeck: Brauchen Solarindustrie in Deutschland
Während die Photovoltaik-Forschung in Deutschland auch im internationalen Vergleich sehr gut dasteht, ist die Herstellerindustrie hierzulande in den vergangenen Jahren immer weiter verschwunden. Der allergrößte Teil der Produktion von Solarzellen und Modulen befindet sich in Ostasien, insbesondere China. Trotz einiger Krisen ist Solarworld als einer der letzten Photovoltaik-Hersteller noch in Deutschland tätig. Der Solarkonzern hat sich gerade eben nach einer Insolvenz neu aufgestellt. Solarworld-Gründer Frank Asbeck hat in einem Interview erklärt, warum er weitermacht. Er sei fest davon überzeugt, dass in Deutschland eine Solarindustrie gebraucht werde. Gegenüber dem Fachportal Solarthemen unterstrich Asbeck, dass „jede Entwicklung, die in China einige Jahre später nachvollzogen wurde, aus Europa kam“. Daher habe man auch in Deutschland „immer noch einen Schatz“.
Quelle: IWR Online
© IWR, 2017