20.04.2016, 09:44 Uhr

Prokon-Genossen freuen sich über positives Deutschland-Ergebnis

Itzehoe - Die Prokon eG hat das Rumpfgeschäftsjahr 2015 (August bis Dezember) im Deutschland-Geschäft mit einem Ergebnis vor Steuern in Höhe von 1,6 Mio. Euro abgeschlossen. Dies geht aus dem Jahresabschluss des Unternehmens bis Ende 2015 hervor. Auch die Umsätze können sich sehen lassen.

In diesem Rumpfgeschäftsjahr erzielte der Windkraftspezialist in Deutschland Umsätze von 38,9 Mio. Euro. Rund 70 Prozent entfielen auf Einspeisungen des erzeugten Stroms ins Netz. Aber auch der Energiehandel – die Genossenschaft versorgt rund 34.000 Haushalte mit Strom – stellte eine wichtige Umsatzquelle dar. Mit Abschluss der Generalversammlung am 14. April 2016 übergaben die beiden Interimsvorstände Kai Peppmeier und Andreas Knaup die Verantwortung an die neuen Vorstandsmitglieder Henning von Stechow und Heiko Wuttke. Ein positives Fazit hatte unmittelbar nach der Generalversammlung bereits der Chef der GLS-Bank, Thomas Jorberg, gezogen,

Projekt-Pipeline gefüllt: 100 MW bis Ende 2017

„In das Jahr 2016 sind wir mit einer gut gefüllten Projektpipeline gestartet“. Das unterstrich Vorstandsmitglied Heiko Wuttke anlässlich des Jahrespressegesprächs der Genossenschaft in Itzehoe. So sei geplant, die Windenergie-Kapazitäten in Deutschland bis Ende 2017 um rund 100 Megawatt zu erweitern.

Bereits im Dezember hat die Genossenschaft mit dem Bau des Windparks Gagel in Sachsen-Anhalt begonnen. Er umfasst 16 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 48 Megawatt. „Das ist das größte Einzelprojekt, das Prokon in seiner über 20-jährigen Geschichte in Angriff genommen hat“, freut sich Wuttke. Noch in diesem Jahr erwartet die Prokon eG darüber hinaus Genehmigungen nach Bundes-Immissionsschutzgesetz für weitere Anlagen mit einer Leistung von insgesamt etwa 50 bis 60 Megawatt.

Prokon-Kerngeschäft: Projektentwicklung, Betriebsführung, Service und Energiehandel

„Darüber hinaus arbeiten wir an einem Konzept, das Planungs- und Betriebsführungswissen der Prokon Dritten, darunter beispielsweise Bürgerenergiegenossenschaften, zur Verfügung zu stellen“, so Wuttke weiter. „Dieses Vorhaben passt hervorragend zu unserem Ziel, die Genossenschaft mittelfristig als genossenschaftlichen Energiemanager zu etablieren“, erklärte von Stechow.

Zu ihren Kerngeschäftsfeldern zählt die Prokon eG Projektentwicklung, technische und kaufmännische Betriebsführung, Wartung und Instandhaltung von Bestandswindparks sowie Energiehandel.

Im fünfmonatigen Rumpfgeschäftsjahr 2015 seien bereits wichtige Fortschritte erzielt worden, berichteten die ehemaligen Vorstände Peppmeier und Knaup. Das positive Betriebsergebnis in Deutschland sei vor allem umfangreichen Restrukturierungsmaßnahmen zu verdanken. Im Wesentlichen durch Wechselkursentwicklungen bei der polnischen Tochtergesellschaft sei jedoch im Konzern ein leichter Verlust entstanden. Im Gesamtkonzern weist Prokon nun eine Eigenkapitalquote von 26 Prozent aus, im Jahresabschluss der Prokon eG für das Deutschland-Geschäft sogar von 27 Prozent. "Damit ist die Prokon eG gut kapitalisiert", betonte von Stechow. Ende Juli 2015 hatte der Eigenkapitalanteil noch bei 23 Prozent gelegen.

Anleihe-Emission im Sommer geplant

Für Mitte 2016 plant die Prokon eG die Emission einer Anleihe im Volumen von 500 Mio. Euro. Die Anleihe wird bis 2030 laufen und an der Börse notiert sein, wie von Stechow ankündigte. Die Verzinsung beträgt 3,5 Prozent pro Jahr. Besichert wird die Anleihe durch die Prokon-Windparks. Zu Inhabern der Anleihe werden – wie im 2015 verabschiedeten Insolvenzplan vorgesehen – ehemalige Prokon-Genussrechtsinhaber, sofern ihre Forderungen mehr als 1.000 Euro betragen. Insgesamt handelt es sich dabei um ca. 63.000 Gläubiger.

Quelle: IWR Online

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