07.03.2014, 13:41 Uhr

RENIXX atmet durch: GT Advanced, Trina, Jinkosolar und Gamesa können sich dem Abwärtstrend entziehen - Heizölpreis fällt unter 80 Cent

Münster – An den Aktienmärkten überwiegen am Freitagvormittag die Verluste. Sowohl der RENIXX World (-0,5 Prozent, 406,16 Punkte) als auch der DAX (-0,5 Prozent, 9.494 Punkte) geben bis zum Mittag nach. Die Krise auf der Krim belastet weiter die Märkte. Am Nachmittag werden zudem US-Arbeitsmarktzahlen erwartet, die neue Impulse geben könnten.

Der RENIXX gibt nach zuletzt drei Handelstagen in Folge mit Gewinnen und einem neuen Jahrs-Höchststand wieder etwas nach. Am Morgen tendierte das regenerative Börsenbarometer zunächst freundlich, doch dann knickte die Kurve ab. Am Devisenmarkt kann der Euro gegenüber dem Dollar um 0,3 Prozent auf 1,391 zulegen. EZB-Chef Mario Draghi hatte am Donnerstag bereits angedeutet, dass die Notenbank-Politik zunächst unverändert bleibt und damit den Euro gestärkt. Gleichzeitig sinkt am Freitag der Goldpreis leicht um 0,1 Prozent auf 1.349 US-Dollar je Feinunze.

Gamesa in Lateinamerika erfolgreich

Dem allgemeinen Abwärtstrend im RENIXX können am Freitag vor allem die Titel von GT Advanced Technologies (+6,9 Prozent, 13,13 Euro), Trina Solar (+2,3 Prozent, 13,20 Euro), Jinkosolar (+1,1 Prozent, 25,95 Euro) sowie Gamesa (-0,9 Prozent, 8,79 Euro) trotzen. Trina Solar und Jinkosolar aus China haben zuletzt weitgehend positive Zahlen vorgelegt. Der spanische Windenergieanlagen-Hersteller Gamesa darf sich über einen 98 Megawatt (MW) großen Auftrag für ein Windenergie-Projekt in Brasilien freuen.

Im DAX rangiert das Wertpapier der Commerzbank am Indexende (-1,5 Prozent, 12,95 Euro). Während auch die Titel von Fresenius (-1,1 Prozent, 108,70 Euro) nachgeben, können Fresenius Medical Care um 0,9 Prozent auf 49,32 Euro hinzugewinnen. UBS-Analysten haben bei Fresenius das Kursziel gesenkt. Man sei bisher für die Profitabilität der auf Infusions- und Ernährungstherapie spezialisierten Einheit Fresenius Kabi zu optimistisch gewesen, heißt es zur Begründung.

Roh- und Heizöl günstiger

Die Preise für Rohöl nehmen im Vergleich zum Vortag leicht ab und folgen damit dem groben Trend der letzten Tage. Der Preis der US-Sorte WTI ist minimal auf etwa 101,20 US-Dollar je Barrel gesunken (-0,2 Prozent). Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent gibt um 0,6 Prozent auf etwa 109,20 US-Dollar je Barrel nach. Wie bei den beiden Rohölsorten ist heute auch der Heizölpreis gesunken. Dieser landet erstmals im Jahr 2014 bei einem Wert von unter 80 Cent je Liter (79,9 Cent; inkl. MWST, bei Abnahme von 3.000 Litern). Die Autofahrer haben sich gestern an den deutschen Tankstellen wieder über einen kleinen Preis-Rückgang freuen können. Am Donnerstag notierte der Dieselpreis im Schnitt bei rund 1,367 Euro je Liter (-0,4 Prozent). Auch der Super E10 Preis sank leicht auf 1,49 Euro je Liter.

Die deutschen und französischen Strompreise sind im day-ahead-Handel zum Wochenende hin erwartungsgemäß gesunken. Deutscher Grundlaststrom zur Lieferung am Samstag kostet auf dem Spotmarkt nur noch 2,78 Cent je Kilowattstunde (kWh), und nimmt somit mehr als 15 Prozent gegenüber dem Vortag ab. Französischer Strom nimmt noch deutlicher ab. Er liegt nach einem 34 prozentigem Rückgang bei 2,70 Cent je kWh. Die Preise zur Emission einer Tonne CO2 setzten ihren Zickzack-Kurs dieser Woche fort und stiegen gestern wieder um 0,3 Prozent auf 6,79 Euro pro Tonne.

Kraftvolle Sonne und stärkerer Wind bedienen 35 Prozent der Stromnachfrage am Mittag

Eine kräftige Sonne sorgt heute dafür, dass die Solaranlagen mittags mit einer Leistung von über 21.000 Megawatt (MW) Strom erzeugen. Die Windkraftanlagen steigerten ihren Beitrag auf 5.000 MW. Die beiden erneuerbaren Energieträger produzieren zusammen mit einer Leistung von über 26.000 MW. Dieser Beitrag musste somit nicht durch konventionelle Kraftwerke erbracht werden. Dadurch wird das zusätzliche Hochfahren von konventionellen Anlagen zur nachfragestarken Mittagszeit vermieden. Diese Kohle-, Gas- und Atomkraftwerke produzieren mit einer Leistung von 47.000 MW Strom. Ohne Wind und Sonne müssten 73.000 MW zu Bedarfsdeckung laufen. Die erneuerbaren Energieträger steigern ihren Anteil an der Stromproduktion auf 35 Prozent.

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