13.02.2014, 13:12 Uhr

RENIXX dreht bei 360 Punkten: Jinko und Trina Solar schwach – Goldwind an der Spitze – RWE und E.ON profitieren von EDF

Münster – Der Aktienhandel am Donnerstag beschert dem RENIXX World bislang einen Abschlag von 0,9 Prozent auf 360,71 Punkte. Am Vormittag war der weltweite Aktienindex für erneuerbare Energien in der Spitze bis auf fast genau 360 Punkte gesunken, hat aber in der Folge einen Richtungswechsel vorgenommen und kann wieder etwas Boden gutmachen.

Der DAX steht mit einem Minus von 0,4 Prozent bei gut 9.500 Punkten. Der Euro zeigt sich mit einem Plus von 0,5 Prozent auf 1,367 US-Dollar sehr fest. Der Goldpreis steigt nur leicht um 0,1 Prozent auf 1.293 US-Dollar je Feinunze.

Geschäftsklima der EE-Branche kühl

Auch wenn die Bedeutung der deutschen Titel im internationalen RENIXX World inzwischen mit nur noch einem einzigen Unternehmen gering ist, so findet der Markt und die Stimmung in der Branche hierzulande dennoch auch in den Auslandsmärkten Beachtung. Allerdings ist die Branchenstimmung in Deutschland derzeit im Keller. Der Geschäftsklima-Index der Regenerativen Energiewirtschaft ist im Januar zum fünften Mal in Folge gesunken. Immerhin hat sich dabei die Abwärtsdynamik etwas abgeschwächt. Die größten Verlierer im RENIXX kommen aus der Solarbranche: Hanergy Solar geben um 15,2 Prozent auf 0,084 Euro kräftig nach. Dahinter folgen Jinkosolar (-4,3 Prozent, 21,00 Euro) und Trina Solar (-3,0 Prozent, 10,67 Euro). Gefragt sind hingegen die Aktien des chinesischen Windkraftanlagen-Herstellers Goldwind (+3,5 Prozent, 0,774 Euro).

Im DAX schaffen es die Aktien der Energieversorger RWE (+2,2 Prozent, 28,46 Euro) und E.ON (+0,3 Prozent, 13,76 Euro), dem allgemeinen Abwärtstrend zu entkommen. Sie profitieren von guten Zahlen des französischen Energiekonzerns EDF. Zudem hat RWE Windpark-Anteile verkauft und E.ON beteiligt sich an einem Batterie-Großspeicher-Projekt in Aachen.

Rohöl-Preis fällt wieder zurück

Rohstoffanalysten gehen davon aus, dass das steigende Ölangebot für weiter fallende Preise sorgen wird. Demnach wird eine deutlich höhere Ölförderung aus dem Iran erwartet, aber auch Unsicherheiten über ein Ölfeld in der Nordsee konnten behoben werden. Dort wurde die Produktion wieder aufgenommen. Die Preise sinken in der Folge am Donnerstag. So notiert die Nordseesorte Brent aktuell bei 108,10 US Dollar je Barrel. Der Ölpreis der Sorte WTI fällt wieder unter die 100 US-Dollar-Marke und notiert bei 99,30 US-Dollar je Barrel. Auch der Heizölpreis gibt leicht um 0,3 Prozent auf 81,4 Cent je Liter (inkl. MWST, bei Abnahme von 3.000 Litern) nach. An den Tankstellen hingegen entwickelten sich die Preise unterschiedlich. Der Preis für einen Liter Diesel ist am Mittwoch auf 1,364 Euro gesunken, für Super E10 mussten die Autofahrer wieder tiefer in die Tasche greifen. Der Liter Super kostete am Mittwoch an den deutschen Tankstellen im Durchschnitt rund 1,48 Euro.

Die CO2-Zertifikate sinken wieder leicht im Preis. Eine Berechtigung zur Emission einer Tonne CO2 kostet aktuell 6,23 Euro. Auch auf dem Strommarkt entwickeln sich die Preise auseinander. Deutscher Grundlaststrom wird für 3,45 Cent je Kilowattstunde (kWh) gehandelt (+5 Prozent), während französischer Strom um mehr als vier Prozent auf 4,44 Cent je kWh sinkt. Französischer Strom ist trotz der Preissteigerung des deutschen Pendants deutlich teurer als deutscher Grundlaststrom.

Wind- und Solaranlagen mit über 20.000 MW am Netz

Die erneuerbaren Energien Wind und Sonne tragen in Deutschland auch heute wieder erheblich zur Stromproduktion bei. So sind zur Mittagszeit rund 12.000 MW Windkraft-Leistung am Netz. Am Morgen stellten die Windenergie-Anlagen sogar einen noch größeren Beitrag von über 19.000 MW zur Verfügung. Die Solaranlagen kommen gegen Mittag auf eine Leistung von rund 8.500 MW. Insgesamt sind somit Windenergie- und Solaranlagen mit einer Leistung von ca. 20.500 MW am Netz. Dadurch müssen die konventionellen Kraftwerke nur noch 55.300 MW Leistung bereitstellen. Ohne Strom aus Wind und Solar müssten konventionelle Kraftwerke mit einer Leistung von rund 75.800 MW zur Verfügung stehen.

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