27.02.2014, 13:22 Uhr

RENIXX geht bei 395 Punkten die Luft aus: China High Speed und Ormat gefragt, Nordex, Gamesa und Suzlon geben nach

Münster – Der RENIXX World ist heute Morgen zunächst bis auf 395 Punkte geklettert, gibt aber einen Teil der Gewinne bis zum Mittag wieder ab. Der DAX fällt steil ab. Die aktuelle Lage in der Ukraine lässt die Börsianer in Deutschland vorsichtig werden.

Während der RENIXX am Donnerstagmittag noch bei 392,59 Punkten notiert (+0,8 Prozent), verliert der DAX 1,7 Prozent auf 9.507 Punkte. Die Lage in der Ukraine verschärft sich. Das russische Verteidigungsministerium hat Medienberichten zufolge Kampfflugzeuge an den westlichen Grenzen des Landes in Alarmbereitschaft versetzt. Die Sorgen, Präsident Putin könne militärisch intervenieren, mehren sich. Das beeinträchtigt auch die Märkte in Europa. Der Euro verbilligt sich um 0,2 Prozent auf 1,366 US-Dollar. Hingegen steigt der Goldpreis um 0,3 Prozent auf 1.333 US-Dollar je Feinunze.

Ormat wieder in der Gewinnzone

An der RENIXX-Spitze positionieren sich heute die Titel von China High Speed Transmission (+15,1 Prozent, 0,548 Euro) und Ormat (+7,5 Prozent, 19,94 Euro). Der US-Geoenergie-Spezialist Ormat hatte Mitte der Woche seine Zahlen vorgelegt. Diese kamen gut an: Der Umsatz konnte 2013 gegenüber dem Vorjahr um gut sechs Prozent auf 533 Mio. US-Dollar verbessert werden. Zudem hat Ormat in Punkto Nettoergebnis 2013 die Verlustzone verlassen und mit +42 Mio. US-Dollar wieder schwarze Zahlen geschrieben. Schwach tendieren am Donnerstag die Windenergietitel. Nordex (-3,5 Prozent, 10,60 Euro) geben einen Teil der Vortagesgewinne (+7,7 Prozent) wieder ab. Aber auch Gamesa (-2,9 Prozent, 7,78 Euro) und Suzlon (-2,4 Prozent, 0,527 Euro) verlieren.

Allianz: Ausblick überzeugt nicht

Im DAX zählen u.a. die Schwergewichte wie Allianz (-3,8 Prozent, 126,00 Euro) und BASF (-2,3 Prozent, 81,92 Euro) zu den größten Verlierern. Einziger DAX-Titel mit Kursgewinnen ist bislang Lanxess (+0,6 Prozent, 53,67 Euro). Bei der Allianz reicht ein Gewinnanstieg um knapp 15 Prozent auf fast sechs Milliarden Euro in 2013 und eine Dividenden-Anhebung von 4,50 auf 5,30 Euro je Aktie nicht aus. Wie zuletzt so oft sind die Anleger mit dem Ausblick unzufrieden.

Deutsche und französische Strompreise sinken leicht

Auf dem Spotmarkt für Grundlaststrom sinken die Preise leicht. Deutscher Strom kostet 4,14 Cent je Kilowattstunde (kWh), während der französische Strom für 4,31 Cent je kWh den Besitzer wechselt. Die CO2-Zertifikate-Preise steigen wieder um 3,2 Prozent an. Der Preis eines Zertifikats zur Emission einer Tonne CO2 liegt aktuell bei 6,45 Euro.

Der Preis für Heizöl weist einen leichten Aufwärtstrend auf und notiert bei 81,2 Cent pro Liter (inkl. MWST, bei Abnahme von 3000 Litern). Im Gegensatz dazu sinken die Preise für Rohöl. Die US-Rohölsorte WTI fällt um 0,1 Prozent auf etwa 102,50 US-Dollar. Die Nordseesorte Brent schließt sich an und liegt mit etwa 109 US-Dollar rund 0,4 Prozent unter dem Vortageskurs. Die Spritpreise an den deutschen Tankstellen bleiben nahezu konstant. Der Preis für einen Liter Super Benzin (E10) lag gestern unverändert bei 1,48 Euro. Nur die Dieselfahrer konnten sich über eine leichte Preissenkung freuen, denn der Preis für einen Liter Diesel ist um 0,2 Prozent auf 1,36 Euro gesunken.

Wind- und Solaranlagen liefern zusammen 16.100 MW

Die Mittagssonne lässt die Solaranlagen in Deutschland Strom mit einer Leistung von 10.200 Megawatt (MW) erzeugen. Die Windkraftanlagen steuern zusätzlich rund 5.900 MW bei. Gemeinsam erreichen die beiden erneuerbaren Energieträger Sonne und Wind somit eine Leistung von 16.100 MW. Um den Strombedarf zur Mittagsspitze zu decken, müssen hierdurch keine zusätzlichen konventionellen Kraftwerke ans Netz gehen. Der Beitrag der Windenergie- und Solaranlagen drückt den Bedarf an Atom-, Kohle- und Gaskraftwerken auf 55.800 MW. Ohne Wind und Sonne wären konventionelle Kraftwerke mit einer Leistung von 71.900 MW notwendig.

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