RENIXX gibt Gewinne ab - Hangery Solar nach Kursexplosion wieder auf „Normalniveau“, Yingli plant Kapitalmaßnahme – Plug Power erholt

Münster – Der RENIXX World gibt die hohen Gewinne von Mittwoch am Donnerstagvormittag wieder ab. Das weltweite Börsenbarometer für erneuerbare Energie sinkt bis zum Mittag um 3,5 Prozent auf rund 375 Punkte.

Der DAX verbessert sich im Gegensatz zum RENIXX um etwa ein Prozent auf 9.637 Punkte. Nachden guten Zahlen von Apple und Facebook für das erste Quartal ist die Stimmung zumindest bei den deutschen und europäischen Blue Chips positiv. Zudem steigt auch der ifo-Geschäftsklimaindex, obwohl Fachleute mit einem Rückgang gerechnet hatten. Der Eurokurs stagniert bei 1,382 US-Dollar. Die Feinunze Gold verbilligt sich minimal auf 1.280 US-Dollar.

Aktienkurs von Hanergy Solar halbiert

Nachdem die Aktie von Hanergy Solar gestern am Abend um 120 Porzent auf das Allzeithoch bei 0,20 Euro gestiegen war, setzt heute ein ebenso steiler Absturz ein. Das Wertpapier verbilligt sich um 48,5 Prozent auf 0,103 Euro und bewegt sich damit wieder auf dem Ausgangsniveau. Schwach tendieren am Donnerstag zudem die Titel des Windenergieanlagen-Herstellers Goldwind aus China (-5,0 Prozent, 0,76 Euro) sowie die Papiere der Solarmodul-Produzenten Yingli aus China (-4,8 Prozent, 3,05 Euro) und First Solar aus den USA (-3,7 Prozent, 50,17 Euro). Yingli will eine Kapitalerhöhung durchführen und plant, 25 Millionen sogenannte American Depositary Shares zu verkaufen. Größter Gewinner im RENIXX ist am Donnerstagmittag die Aktie von Plug Power (+4,6 Prozent, 4,64 Euro), die so einen Teil der Vortagesverluste ausgleichen kann.

Im DAX liegen Thyssenkrupp (+2,9 Prozent, 21,00 Euro) und Infineon (+2,5 Prozent, 8,53 Euro) hoch im Kurs. Infineon dürfte vor allem von den guten Zahlen bei Apple und Facebook proftiert haben. Am Indexende stehen die Energiekonzerne RWE (-0,6 Prozent, 27,44 Euro) und E.ON (-0,4 Prozent, 13,79 Euro). Es sind die einzigen DAX-Werte, die nachgeben.

CO2-Zertifikate peilen 6-Euro-Marke an

Am Markt für Emissionsrechte steigen die Preise und nähern sich weiter der 6-Euro-Marke: Ein Zertifikat zur Emission einer Tonne CO2 in der EU kostet derzeit 5,79 Euro und damit rund 2,5 Prozent mehr als noch am Vortag. Die Preise für deutschen und französischen Strom für den morgigen Freitag haben im day-ahead-Handel der Strombörse nachgegeben. Deutscher Strom ist für rund 3,3 Cent je Kilowattstunde (kWh) zu bekommen (-10,8 Prozent). Gleichzeitig fällt der Preis für französischen Strom um über zwölf Prozent auf 3,35 Cent je kWh.

Die Rohölpreise steigen am Donnerstag hingegen leicht an. Die US-Rohölsorte WTI notiert derzeit bei knapp über 101,70 US-Dollar je Barrel (+0,2 Prozent), während das Barrel der Nordseesorte Brent etwa 109,30 US-Dollar kostet (+0,2 Prozent). Bei den Sprit- und Heizölpreisen zeichnet sich hingegen eine gegenläufige Entwicklung ab: Am Mittag kostet der Liter Heizöl noch 80,8 Cent (-0,3 Prozent; inkl. MWST, bei Abnahme von 3.000 Litern). An den deutschen Tankstellen freuten sich Autofahrer gestern über weiter sinkende Kraftstoffpreise. Am Mittwoch lag der durchschnittliche Preis für einen Liter Diesel bei 1,374 Euro (-0,2 Prozent), der Preis für Super E10 lag hingegen bei 1,526 Euro je Liter (-0,3 Prozent).

Schwacher Wind, starke Sonne

Ein schwacher Wind lässt die Windkraftanlagen mit einer Leistung von ca. 1.300 Megawatt (MW) Strom produzieren. Gleichzeitig werden die Solaranlagen in Deutschland voraussichtlich Strom mit einer Leistung von rund 17.000 MW erzeugen. Zusammen produzieren diese beiden erneuerbaren Quellen folglich Strom mit einer Leistung von knapp 18.300 MW und stellen damit rund 27 Prozent der zur Mittagszeit benötigten Spitzen-Leistung. So wird das Hochfahren von zusätzlichen konventionellen Kraftwerken verhindert.

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