30.04.2015, 13:15 Uhr

RENIXX verliert zwei Prozent: Suzlon knicken nach Senvion-Transaktion ein – Goldman Sachs bewertet Nordex neu

Münster – Der RENIXX World gibt auch am Donnerstag-Vormittag bislang kräftig nach: Das Börsenbarometer verliert zwei Prozent auf 527,43 Punkte. Gegen den Trend kann die Nordex-Aktie zulegen.

Ein teurer Euro bremst auch den DAX (-0,4 Prozent, 11.427 Punkte). Allerdings fallen die Verluste im deutschen Leitindex bei weitem nicht so extrem aus wie im internationalen RENIXX für erneuerbare Energien. Nach den schwachen Wachstums-Daten aus den USA setzt der Euro heute seinen Aufschwung weiter fort und kostet inzwischen 1,12 US-Dollar (+0,6 Prozent). Der Goldpreis hingegen sinkt um ein halbes Prozent auf 1.203 US-Dollar je Feinunze.

Goldman Sachs hebt Nordex-Aktie auf "buy"

Im RENIXX werden vor allem Suzlon-Aktien verkauft (-9,7 Prozent, 1,30 Euro). Der indische Windenergieanlagen(WEA)-Hersteller hat den Senvion-Verkauf an die Investmentgesellschaft Centerbridge abgeschlossen. Größter Gewinner im RENIXX ist mit Nordex (+3,0 Prozent, 19,22 Euro) ein weiterer deutscher WEA-Produzent. Die Analysten von Goldman Sachs haben die Nordex-Aktie von "Neutral" auf "Buy" hochgestuft und das Kursziel von 19,80 auf 24,50 Euro angehoben. Die Experten rechnen mit steigenden Markterwartungen für den Hersteller von Windkraftanlagen.

DAX: Infineon Schlusslicht, E.ON und RWE im Minus

Größter DAX-Verlierer ist der Chip-Hersteller Infineon mit einem Kursminus von 3,0 Prozent auf 10,53 Euro. Auch die Versorger-Titel E.ON (-1,2 Prozent, 14,09 Euro) und RWE (-1,0 Prozent, 22,35 Euro) tendieren schwach. Gefragt ist die Aktie des Gesundheits-Unternehmens Fresenius (+3,6 Prozent, 53,50 Euro). Der Konzern aus Bad Homburg hat seine Prognose für 2015 nach oben angepasst.

Rohöl legt leicht zu

Die US-Rohölsorte WTI verteuert sich um 0,9 Prozent auf etwa 59,00 US-Dollar je Barrel. Die Nordseesorte Brent steigt im Preis um 0,5 Prozent auf rund 65,90 US-Dollar je Fass. Der Heizölpreis reagiert auf den steigenden Ölpreis und legt um 0,3 Prozent auf 65,5 Cent je Liter zu (inkl. MWSt, bei Abnahme von 3.000 Litern). An den Tankstellen haben sich die Preise am Mittwoch nicht bewegt, der Liter Diesel kostet wie vorgestern im Bundesdurchschnitt weiterhin 1,24 Euro und der Liter Super E10 war auch schon am Dienstag für 1,47 Euro zu bekommen.

Strompreise bewegen sich einheitlich

Im Day-ahead-Handel an der Strombörse EPEX Spot rücken die Preise für Strom zur Lieferung am morgigen Freitag in Deutschland und Frankreich weiter zusammen. Der Strompreis sinkt im deutschen Marktgebiet um 33,7 Prozent auf 2,32 Cent je Kilowattstunde (kWh) und im französischen Marktgebiet um 47,4 Prozent auf 2,18 Cent je kWh. Deutscher Strom ist somit ausnahmsweise einmal teurer als französischer Strom. Der Preis für ein Zertifikat, welches zur Emission einer Tonne CO2 in der EU berechtigt, beträgt 7,42 Euro und ist somit im Vergleich zum gestrigen Schlusskurs um 0,5 Prozent gefallen.

Wind- und Sonnenenergie durchbrechen wieder die 20.000-MW-Marke

Die Photovoltaikanlagen liefern zur verbrauchsstarken Mittagszeit in Deutschland Strom mit einer Leistung von ca. 15.200 Megawatt (MW). Die Windenergie steuert 6.800 MW bei, so dass diese beiden erneuerbaren Energien gemeinsam auf 22.000 MW kommen. Die konventionellen Kraftwerke liefern am Mittag 41.900 MW. Die Daten der EEX beziehen sich dabei nur auf Kraftwerke ab einer Größe von 100 MW.

Quelle: IWR Online
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