Ørsted setzt auf Dekarbonisierung der Lieferkette bis 2040
© Ørsted
Fredericia, Dänemark - Der Entwickler und Betreiber von Offshore-Windparks Ørsted setzt auf Nachhaltigkeit und Dekarbonisierung. Ziel von Ørsted bis zum Jahr 2025 ist eine CO2-neutrale Energieerzeugung. Bis 2040 soll die gesamte Lieferkette CO2-neutral sein, mit Folgen für die Geschäftspartner.
Während die internationale Politik beim Klimaschutz in ihren Erklärungen um Detailformulierungen ringt, wird in der Wirtschaft derzeit ein Bewusstseinswandel erkennbar. Das hat auch das Weltwirtschaftsforum in Davos gezeigt, auf dem das Thema Klimaschutz im Mittelpunkt stand. Zu den Vorreitern in der Wirtschaft gehört das im regenerativen Aktienindex RENIXX World gelistete, dänische Energieunternehmen Ørsted, das den Wandel von einem ehemals konventionellen zu einem regenerativen Versorger vollzieht. Neben der eigenen Energieerzeugung, die bis 2025 CO2-neutral sein soll, verfolgt Ørsted jetzt auch den ehrgeizigen Plan zur Dekarbonisierung der Lieferkette bis 2040.
Ørsted setzt Lieferanten beim Klimaschutz unter Druck
Der kürzlich zum weltweit nachhaltigsten Unternehmen gewählte dänische Offshore-Windenergieriese Ørsted hat bis zum Jahr 2025 eine CO2-neutrale Energieerzeugung angekündigt. Ørsted will zudem mit seinen Lieferanten daran arbeiten, bis 2040 die gesamte Lieferkette zu dekarbonisieren.
Ørsted startet dazu nun ein Programm, um seine strategischen Lieferanten in den CO2-intensivsten Kategorien der Lieferkette einzubinden. Dazu zählen die Herstellung von Windenergieanlagen, Fundamenten, Umspannwerken und Kabeln, die u.a. unter Verwendung von energieintensiv erzeugtem Stahl, Aluminium und Kupfer hergestellt werden. Als zweitgrößte Emissionsquelle innerhalb der Lieferkette hat Ørsted die fossilen Brennstoffe ausgemacht, die von den Seeschiffen verwendet werden, mit denen Offshore-Windkomponenten transportiert und installiert werden.
Mit dem Programm will Ørsted seine strategischen Lieferanten, die etwa 50 Prozent der Beschaffungsausgaben des Unternehmens ausmachen, zur Offenlegung ihrer Emissionen und Festlegung wissenschaftlich fundierter Ziele für die CO2-Reduzierung auffordern. Zudem sollen die Lieferanten die Stromversorgung für den Herstellungsprozess von Windenergieanlagen, Fundamenten, Kabeln, Umspannwerken und Komponenten komplett auf erneuerbare Energien umstellen. Die Betreiber von Schiffen werden dazu aufgefordert, ihre Flotte zu optimieren und eine Roadmap für die Umstellung auf Schiffsantriebe auf der Basis erneuerbarer Energien zu entwickeln.
Neben den strategischen Lieferanten will Ørsted die übrigen der mehr als 22.000 Lieferanten des Unternehmens dazu bewegen, die CO2-Relevanz ihrer Waren und Dienstleistungen zu reduzieren. Ørsted will dazu die Nachhaltigkeitskriterien in den Beschaffungsausschreibungen des Unternehmens stärken.
Fahrplan des Ørsted Programms zur Dekarbonisierung
Nach Angaben von Ørsted handelt es sich bei den Emissionsreduktionszielen des Unternehmens um wissenschaftlich fundierte Ziele, die von der gemeinnützigen Initiative Science-Based Targets (SBTi) bestätigt wurden. Die SBTi habe Ørsted"s Ziele validiert und sei zu dem Schluss gekommen, dass das Maßnahmenpaket von Ørsted mit einer Zielmarke von 1,5 °C übereinstimme, so der Energieversorger.
Folgende Meilensteine sieht Ørsted im Rahmen des Programms zur Dekarbonisierung unter anderem vor:
Bis 2023 soll die Verstromung von Kohle vollständig auslaufen. In den letzten zehn Jahren hat Ørsted drei Kohlekraftwerke in Dänemark abgeschaltet. Kraftwerke mit einer Schlüsselrolle bei der Wärmeerzeugung für Haushalte und die Industrie spielen, wurden von Kohle auf zertifizierte Biomasse umgestellt. Ein verbleibendes Kohlekraftwerk soll bis 2023 abgeschaltet werden.
Bis 2025 sollen Energieerzeugung und Betrieb CO2-neutral sein. Dazu sollen durch den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen und die Installation von 20.000 Megawatt (MW) (20 GW) erneuerbarer Energie die CO2-Emissionen bis 2025 um mindestens 98 Prozent gegenüber 2006 reduziert werden. Die weitere Reduzierung der CO2-Emissionen über 98 Prozent hinaus soll u.a. durch die Umstellung des Fuhrparks auf Elektrofahrzeuge erfolgen. Verbleibende Emissionen sollen durch verifizierte, quantifizierbare und zusätzliche Projekte zur CO2-Beseitigung subsituiert werden.
Bis 2032 sollen die Emissionen aus dem Energiehandel und in der Versorgungskette um 50 Prozent gegenüber 2018 reduziert werden. Schließlich soll bis 2040 ein kohlenstoffneutraler Fußabdruck erreicht werden, indem die verbleibenden Emissionen aus dem Energiehandel und der Lieferkette verdrängt werden, so Ørsted.
Quelle: IWR Online
© IWR, 2020