14.09.2016, 14:05 Uhr

RWE: Analysten kommentieren geplantes innogy-IPO

Essen – Der Energiekonzern RWE nutzt den geplanten Börsengang der Zukunftstochter innogy, um Geld einzusammeln. Die Essener kündigten eine Kapitalerhöhung bei innogy in Höhe von zehn Prozent an. Die Meinungen der Analysten zu den aktuellen RWE-Plänen gehen auseinander.

RWE will die auf Netz & Infrastruktur, Vertrieb und erneuerbare Energien fokussierte Tochter innogy nach Möglichkeit noch im vierten Quartal 2016 eigenständig an die Börse bringen. Erlöse aus der geplanten Kapitalerhöhung sollen dabei innogy für Wachstumsinvestitionen zukommen. Die Neuausrichtung wird bei den Analysten von Macquarie, DZ Bank und NordLB unterschiedlich bewertet.

Macquarie bleibt bei "outperform"

Die australische Investmentbank Macquarie hat die Einstufung für RWE am Montag (12.09.2016) auf "outperform" sowie das Kursziel von 20 Euro bestätigt. Der bevorstehende Börsengang der Abspaltung innogy bietet nach Einschätzung Analyst Peter Crampton Kurspotenzial. Unter anderem auch deshalb bleibe die Aktie des Energiekonzerns RWE sein "Top Pick" im Sektor.

DZ Bank bestätigt "verkaufen"

Bei den Experten der DZ Bank wurde zwar der faire Wert für RWE von 12,50 auf 13,00 Euro leicht angehoben, dennoch rät Analyst Werner Eisenmann weiterhin, die RWE-Aktie zu "verkaufen". Eine höhere Bewertung der Tochter innogy im Zuge ihres Börsengangs dürfte bereits im Kurs eingearbeitet sein, während ein möglicher Abverkauf von innogy zur Finanzierung der Auslagerung der Atomrückstellungen ignoriert werde, so Eisenmann in seiner Bewertung von Montag (12.09.2016). Auch die Dividendenrendite sei verglichen mit den Wettbewerbern im Sektor unattraktiv und die Stromfutures notierten unverändert auf einem sehr niedrigen Niveau.

NordLB: RWE-Aktie "kaufen"

Die NordLB hat RWE nach der Vorlage der Details zum Börsengang von innogy auf "kaufen" belassen. Auch das Kursziel von 19 Euro wurde bestätigt. Analyst Holger Fechner bewertet in seiner Studie von Dienstag (13.09.2016) die eingeleitete Neuausrichtung des Essener Versorgers positiv. Die Mammutaufgabe ermögliche RWE die Sicherung neuer Finanzierungsmöglichkeiten, die in der alten Konzernstruktur nicht vorhanden gewesen wären, um die zukunftsträchtigen Geschäftsfelder durch dringend notwendige Investitionen auszubauen und zu erweitern.

Quelle: IWR Online

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