RWE, Shell & Co: Konsortium plant Nordsee-Pipeline für grünen Wasserstoff
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Essen – Vier Energieunternehmen planen eine Pipeline für grünen Wasserstoff in der Nordsee anstelle von Hochspannungsleitungen für den Offshore-Windstrom. Es wäre die erste Offshore-Wasserstoff-Pipeline.
Weitreichende Pläne auf dem Weg zur Dekarbonisierung haben die Energieunternehmen Gascade, Gasunie, RWE und Shell. Im Rahmen des AquaDuctus Projekts soll grüner Wasserstoff von der Nordsee direkt auf den Kontinent transportiert werden.
AquaVentus Initiative: 10 GW Elektrolysekapazität
Die AquaVentus Initiative hat sich zum Ziel gesetzt, 10 GW (10.000 MW) Elektrolysekapazität für die Erzeugung von grünem Wasserstoff aus Offshore-Windenergie zwischen Helgoland und der Dogger Sandbank zu installieren. In den verzahnten Teilprojekten sollen Nachfrage, Erzeugung und Transport von Wasserstoff synchronisiert werden, um einen schnellen Marktaufschwung zu ermöglichen, teilte RWE mit. Das AquaDuctus Pipeline-Projekt ist Teil der AquaVentus Initiative. Zu diesem Zweck haben die Projektpartner Gascade, Gasunie, RWE und Shell jetzt eine Absichtserklärung unterzeichnet und wollen ihre Zusammenarbeit am AquaDuctus-Projekt weiter intensivieren.
AquaDuctus Wasserstoff-Pipeline – 4 Millionen Tonnen Wasserstoff
Die AquaDuctus-Pipeline ist die Vision für die erste deutsche Offshore-Wasserstoffpipeline. Sobald der Bau der Erzeugungsanlagen abgeschlossen ist, würde AquaDuctus ab 2035 jährlich bis zu einer Million Tonnen grünen Wasserstoff transportieren und damit einen wesentlichen Beitrag zur Dekarbonisierung der Energieversorgung in Deutschland und Europa leisten, so die Idee des Konsortiums. AquaDuctus wäre damit ein wichtiger Meilenstein bei der Umsetzung der deutschen und europäischen Wasserstoffstrategien.
Im Vergleich zum Transport von Offshore Windstrom via Stromleitungen bietet die Pipeline nach den Angaben des Konsortiums klare wirtschaftliche Vorteile. Die Pipeline wird fünf Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungssysteme (HGÜ) ersetzen, die andernfalls gebaut werden müssten. Es sei bei weitem die kostengünstigste Option für den Transport großer Energiemengen über Entfernungen von mehr als 400 Kilometern, so RWE.
Über die Projektpartner Gascade, Gasunie, RWE und Shell
Die Projektpartner im AquaDuctus Projekt sind die Fernleitungsnetzbetreiber für Erdgas Gascade Gastransport GmbH und Gasunie sowie die Energieunternehmen RWE und Shell. Der erste Schritt im AquaDuctus-Projekt besteht in der Durchführung einer detaillierten Machbarkeitsstudie. Das AquaDuctus ist in den IPCEI-Prozess (Important Project of Common European Interest) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) eingebracht worden.
Drei der vier Projektpartner, Gasunie, RWE und Shell, arbeiten bereits in den Niederlanden gemeinsam an dem NortH2-Projekt. Ziel des Projekts ist es, im Norden der Niederlande ein Zentrum für grünen Wasserstoff für Nordwesteuropa zu entwickeln. Bis 2030 soll eine Erzeugungsleistung von 4 Gigawatt (GW) geschaffen werden.
Quelle: IWR Online
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