RWE startet Bauarbeiten auf See in britischem Offshore-Windpark Sofia
© RWE
Essen / Swindon, UK - RWE treibt den Bau von Offshore-Windparks in verschiedenen Ländern voran. Nachdem im britischen Offshore-Großwindprojekt Sofia im Jahr 2021 die landseitigen Bauarbeiten begonnen haben, ist jetzt auch der Startschuss auf See gefallen.
Der Essener Energiekonzern RWE hat beim Offshore-Windpark-Projekt Sofia in Großbritannien auf See mit den Arbeiten zur Errichtung der Unterwasserinfrastruktur begonnen. Unter Einsatz eines Hightech-Schiffes verlegt der Kabelhersteller Prysmian den ersten Abschnitt der Exportkabel für das 1.400 MW Projekt. Die Inbetriebnahme des 1.400 MW-Windparks soll 2026 erfolgen.
Sofia bislang größtes RWE-Projekt im Bereich erneuerbare Energien
Das 170 Meter lange Prysmian-Schiff Leonardo da Vinci wird den ersten Abschnitt des Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungskabels (HGÜ-Kabel) verlegen, mit dem der im Windpark Sofia erzeugte Ökostrom zur britischen Küste transportiert und dort in das Verteilungsnetz eingespeist wird.
Der Offshore-Windpark Sofia entsteht auf der Dogger Bank, 195 Kilometer vor der Nordostküste Großbritanniens. Von der Offshore-Konverterplattform wird der erzeugte Strom über ein Hochspannungs-Gleichstrom-Exportkabel 220 Kilometer weit bis zum Festland nach Redcar, Teesside, transportiert. Seit Juni 2021 laufen in Teesside die Bauarbeiten an Land, um die Onshore-Konverterstation und den Kabelkorridor des Projekts zu errichten.
Die Bauphase auf See wird drei Jahre dauern. Zunächst werden zwei Abschnitte von je 130 Kilometer Exportkabeln parallel verlegt. Die Installation der beiden verbleibenden Abschnitte von je 90 Kilometer ist für 2024 geplant. Weitere wichtige Meilensteine sind die Ankunft der Offshore-Konverterplattform, die 2024 aus Batam, Indonesien, überführt werden soll sowie die Installation der 100 Monopile-Fundamente.
Im Gebiet des Windparks Sofia werden 100 Windkraftanlagen von Siemens Gamesa vom Typ SG 14-222 DD mit einer Leistung von jeweils 14 Megawatt errichtet. Bei 44 der 100 Anlagen kommen recycelbare Rotorblätter zum Einsatz. Der Offshore-Windpark Sofia wird eine installierte Leistung von 1,4 GW (1.400 MW) aufweisen. Die Inbetriebnahme ist für 2026 geplant.
Der Windpark, dessen Investitionsvolumen sich auf mehr als 3 Mrd. britische Pfund beläuft, soll einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der britischen Klimaneutralitätsziele leisten. Nach der Inbetriebnahme wird er genügend Ökostrom erzeugen, um rechnerisch den Bedarf von mehr als 1,2 Millionen britischen Haushalten zu decken.
„Sofia ist nicht nur das bisher größte Bauprojekt von RWE im Bereich der erneuerbaren Energien, sondern auch das am weitesten von der Küste entfernte. Das Projekt setzt neue Maßstäbe in Bezug auf Innovation, Nachhaltigkeit und technische Herausforderungen. 13 Jahre intensiver und sorgfältiger Planung sowie die große Unterstützung von Zulieferern und Beteiligten gipfeln nun in der Verlegung des ersten Abschnitts des Exportkabels“, kommentiert RWE Offshore Wind CEO Sven Utermöhlen den Baustart auf See.
Weitere Offshore-Projekte in UK in der Pipeline - Schwimmende Windparks geplant
RWE ist der größte Stromerzeuger Großbritanniens und will bis 2030 bis zu 15 Milliarden britische Pfund brutto in neue grüne Technologien in Großbritannien investieren. RWE verfügt über eine große britische Projektpipeline und ist an vier der sieben britischen Offshore-Windausbauprojekte sowie an zwei weiteren Offshore-Wind-Standorten auf der Dogger Bank beteiligt. RWE prüft auch die Beteiligung an schwimmenden Offshore-Windprojekten in Großbritannien, unter anderem in der Keltischen See.
The Crown Estage hatte jüngst die nächsten Schritte für den Bau schwimmender Offshore-Windkraftanlagen vor der walisischen und südwestlichen Küste festgelegt. Vorgestellt wurden die Rahmenbedingungen, wie Projektentwickler die Rolle von britischen Häfen bei der Ausschreibung für den Bau neuer schwimmender Offshore-Windparks in der Keltischen See akzeptieren müssen und wie durch den Auktionsprozess ein sozialer Mehrwert geschaffen werden soll. Aufgrund der neuen Überlegungen hat The Crown Estate seinen Ansatz angepasst und sich auf die Bereitstellung von bis zu 4 GW (4.000 MW) schwimmender Windkapazität an vier Projektstandorten in zwei der im Oktober 2022 veröffentlichten engeren Suchgebiete konzentriert. Die endgültige Bestätigung des Entwurfs der Ausschreibungs- und Projektentwicklungsgebiete wird im Laufe des Jahres 2023 erwartet, bevor die Ausschreibung später in diesem Jahr offiziell gestartet wird.
Quelle: IWR Online
© IWR, 2023