04.12.2015, 11:17 Uhr

Siemens liefert Turbinen für schwimmenden Statoil-Windpark

Hamburg - Siemens vertieft seine Zusammenarbeit mit dem norwegischen Unternehmen Statoil bei der Entwicklung schwimmender Windenergieanlagen. Für das 30-Megawatt(MW)-Projekt "Hywind Scotland" liefert Siemens fünf direkt angetriebene Offshore-Windturbinen mit einer Leistung von jeweils sechs Megawatt.

Es handelt sich um den weltweit größten schwimmenden Offshore-Windpark. Die Anlagen werden auf schwimmenden Unterkonstruktionen in Wassertiefen zwischen 90 bis 120 Metern installiert. Das Projekt soll 25 Kilometer vor der schottischen Nordostküste realisiert werden.

Erste schwimmende Großanlage aus 2009 auch von Siemens

Die Komponenten für das neue "Hywind Scotland"-Projekt werden in der ersten Jahreshälfte 2017 an der Westküste Norwegens zusammengebaut. Bereits im Jahr 2009 installierten Statoil und Siemens erfolgreich eine 2,3 MW Turbine beim Projekt "Hywind Demo". Damals wurde die erste schwimmende Windenergieanlage in Originalgröße errichtet. Das schottische Pilotprojekt soll nun zeigen, wie künftig schwimmende Windpark-Konzepte für kommerzielle Großprojekte kosteneffizient und mit beherrschbaren Risiken realisiert werden können. Ein Ballastkiel und Ankertrossen halten die schwimmenden Fundamente stabil.

Getriebelose Siemens-Anlagen wegen des geringen Gewichts gut geeignet

Aufgrund des geringen Gewichts ihrer Maschinenhäuser eignen sich die direkt angetriebenen Offshore-Windturbinen des Typs SWT-6.0-154 von Siemens nach Angaben des Herstellers besonders gut für die schwimmenden Fundamente, die als Zylinder geformt sind. Dieses Konzept habe sich bereits im Jahr 2009 beim "Hywind Demo"-Projekt bewährt. Siemens habe dabei umfassende Erfahrungen im Hinblick auf die spezifischen Anforderungen zur Steuerung von Windturbinen gesammelt, die sich unter Offshore-Bedingungen bewegen. Für die schwimmende Installation entwickelten Siemens-Techniker neue Controller-Einstellungen für die präzise Steuerung von Rotorblattanstellwinkel und Azimut-Antrieb.

Hywind Scotland als Wegbereiter für künftige schwimmende Windprojekte

„Wir sind stolz, erneut mit Statoil ein schwimmendes Wind-Projekt umzusetzen und bringen hier gerne unsere im ersten Projekt gesammelten Erfahrungen mit ein“, sagte Morten Rasmussen, Leiter Technology bei der Siemens Wind Power und Renewables Division. „Hywind Scotland ist ein weiteres, bahnbrechendes Projekt, das zum Wegbereiter für künftige schwimmende Windprojekte werden könnte.“

Statoil hatte sich Anfang November endgültig entschieden, das Projekt vor der Ostküste Schottlands umzusetzen. Die Investitionen bezifferte der norwegische Konzern mit etwa zwei Milliarden norwegische Kronen (rund 214 Mio. Euro). Hywind soll nach Fertigstellung Ende 2017 ausreichend Strom für etwa 20.000 Haushalte liefern.

Quelle: IWR Online

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