09.05.2014, 08:38 Uhr

Siemens: Neue Margenziele für Wind- und EE-Division – Auftrag aus Iowa

München / Hamburg – Siemens stellt sich neu auf und hat für die neustrukturierten Unternehmensbereiche ab dem Geschäftsjahr 2015 Zielvorgaben für die Ergebnismargenbänder ausgegeben. Der erwartete Beitrag der Division „Wind Power and Renewables“ fällt innerhalb des Siemens-Konzerns vergleichsweise gering aus. Zudem meldet Siemens einen neuen Windenergieauftrag aus Iowa.

Anlässlich der Vorlage der Quartalszahlen kündigte der deutsche Technologie-Konzern einen umfangreichen Umbau der Strukturen an: Zur Verschlankung der Struktur soll zum ersten Oktober 2014 die Ebene der Sektoren abgeschafft und das Geschäft in neun statt bisher 16 Divisionen gebündelt werden. In der EE-Sparte soll ab dem Geschäftsjahr als Zielvorgabe ein Ergebnismargenband von fünf bis acht Prozent erreicht werden.

Siemens-Sektoren werden Geschichte

Wie Siemens erklärt, sollen mit der Bündelung der Divisionen und der Auflösung der Sektoren Bürokratie abgebaut, Kosten gesenkt und Entscheidungen innerhalb des Unternehmens beschleunigt werden. Zudem sollen die Querschnittsfunktionen des Unternehmens wie beispielsweise das Personalwesen und die Kommunikation künftig gestrafft und zentral geführt werden. Diese Maßnahmen sollen in Summe zu einer zusätzlichen Produktivität von rund einer Milliarde Euro führen. Siemens peilt an, die volle Maßnahmenwirksamkeit bis zum Ende des Geschäftsjahrs 2016 zu erreichen.

Niedrigstes Zielband für EE- und Windsparte – Wind Power mit Verlust in Q2

Die neuen insgesamt neun Divisionen bekommen zudem als Zielvorgabe ein Ergebnismargenband vor akquisitionsbedingten Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte verpasst. Diese Bänder orientieren sich laut Siemens an den Ergebnissen der wesentlichen Wettbewerber der jeweiligen Division. Dieses ab dem Geschäftsjahr 2015 geltende Zielband fällt in der Division „Wind Power and Renewables“ mit fünf bis acht Prozent gering aus. Die Zielbänder aller weiteren Divisionen sind höher veranschlagt. Im Bereich „Energy Management“ beispielsweise sieben bis zehn Prozent und im Bereich „Power and Gas“ sogar elf bis 15 Prozent.

Die Zahlen für das im März zu Ende gegangene zweite Quartal des Siemens-Geschäftsjahres 2014 waren im Übrigen insgesamt ordentlich: Der Umsatz ist zwar insgesamt um zwei Prozent auf 9,2 Mrd. Euro gesunken. Doch das Ergebnis konnte in Summe um 16 Prozent auf 1,57 Mrd. Euro verbessert werden. Speziell in der Division Wind Power steht allerdings ein negatives Ergebnis von -50 Mio. Euro zu Buche. Siemens spricht auch von einem ungewöhnlich niedrigen Beitrag aus dem höhermargigen Offshore-Geschäft.

21-MW-Auftrag aus Iowa

Immerhin hat die Wind Power Division einen weiteren Auftrag bekanntgeben. Das Windkraftwerk Carroll soll im Westen des US-Bundesstaats Iowa in der Nähe der Stadt Carroll gebaut werden. Es wird aus neun Windkraftanlagen mit Getriebe bestehen mit einer Leistung von je 2,3 Megawatt (MW). Kunde ist die Carroll Area Wind Farm LLC, ein Unternehmen der NJR Clean Energy Ventures. Die Windkraftanlagen vom Typ SWT-2.3-108 sollen im Oktober installiert und Anfang 2015 in Betrieb genommen werden. Der Windpark verfügt demnach über eine Gesamtleistung von rund 21 MW.

“Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit NJR Clean Energy Ventures bei diesem Projekt in Iowa“, sagte Mark Albenze, CEO des Wind Power Onshore Americas Geschäfts von Siemens Energy. „Alle Rotorblätter werden ganz in der Nähe im Werk Fort Madison in Iowa hergestellt, und alle Gondeln und Naben für dieses Projekt werden in unserem Werk in Hutchinson in Kansas montiert. Dieser Auftrag ist ein weiterer Beweis dafür, dass das in den amerikanischen Bundesstaaten verwendete System der staatlichen Förderung des „Production Tax Credits“ (PTC) für regenerativ erzeugten Strom weiterhin die Neuinvestition in den USA ankurbelt und die Entwicklung von Projekten mit bewährten erneuerbaren Energien fördert.“

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