21.01.2015, 17:19 Uhr

Solarindustrie: Hanwha Q-Cells schließt Produktion in Bitterfeld

Münster - Der Ausverkauf der deutschen Solarindustrie beschleunigt sich weiter. Jetzt hat der koreanische Hersteller Hanwha Q-Cells mitgeteilt, dass der deutsche Produktions-Standort geschlossen wird. Über 500 Mitarbeiter verlieren ihre Jobs.

Hanwha Q Cells startet nach eigenen Angaben ein Programm zur Schärfung des Unternehmensprofils für die Bereiche Forschung & Entwicklung (F&E) sowie Produktion. Das gab das Unternehmen heute bekannt. Als Teil des Programms wird die Produktion in der deutschen Fertigungsstätte (230 MW Zell- und 130 MW Modulproduktion) von Hanwha Q Cells zum 1. März 2015 einstellen.

Produktions-Verlagerung nach Malaysia - Forschung bleibt

Es ist nach Angaben von Hanwha Q Cells geplant, die Produktionsanlagen zu verlagern. Während die Anlagen zur Herstellung von Solarzellen an den Hauptproduktionsstandort des Unternehmens in Cyberjaya, Malaysia, verlegt werden sollen, steht der Standort zur Verlagerung der Modulproduktions-Anlagen noch nicht fest.

Die Organisation in Deutschland wird entsprechend umgebaut und auf ihre Hauptaufgaben hin fokussiert: Technologie, Forschung & Entwicklung und Qualitätsmanagement für führende PV Produkte „Engineered in Germany“ sowie Komponenten-Vertrieb und Kraftwerkslösungen. Das Unternehmen erwartet einen Abbau von rund 550 Stellen an seinen deutschen Standorten. Etwa 350 Stellen bleiben bei Hanwha Q Cells in Deutschland erhalten.

Hanwha Q Cells: Geschärftes Profil in Deutschland

Hanwha Q Cells will sein internationales Profil in Forschung & Entwicklung sowie Produktion unterteilen und schärfen. Während die Produktion künftig an hoch kosteneffizienten Standorten fokussiert wird, sollen die Standorte in Deutschland die Stellung des Unternehmens in Technologie und Qualität sowie auf den internationalen Photovoltaik-Märkten sichern und weiterentwickeln.

In Thalheim ist geplant, dass das volle Leistungsvermögen der Forschung & Entwicklung sowie des Qualitätsmanagements aufrechterhalten wird. Dazu soll auch eine kleine Produktion auf F&E-Niveau gehören, um das Testen und Verifizieren neuer Technologien und Produkte am Standort weiterhin sicherzustellen.

Quelle: IWR Online
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