20.12.2017, 16:01 Uhr

Strom aus erneuerbaren Energien legt 2017 kräftig zu

Berlin - Der Beitrag der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in Deutschland an der Stromerzeugung ist 2017 stark gewachsen. Die stärkste Zunahme unter den erneuerbaren Energien weist die Offshore-Windenergie auf.

Die regenerative Stromerzeugung ist im Jahr 2017 erstmals auf über 200 Milliarden Kilowattstunden (Mrd. kWh) angestiegen. Wichtigster regenerativer Energieträger ist die Windenergie. Insgesamt entfällt auf die On- und Offshore-Windenergie etwa die Hälfte des erzeugten EE-Stroms. Das geht aus einer ersten Hochrechnung des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) und des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) hervor.

Prognose 2017: EE-Stromerzeugung steigt erstmals auf über 200 Mrd. kWh

Das ZSW und der BDEW haben eine erste Hochrechnung für die Entwicklung der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien vorgelegt. Bis Jahresende könnten demnach fast 217 Mrd. kWh Strom aus Sonne, Wind und anderen regenerativen Quellen erzeugt werden. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein deutlicher Anstieg um etwa 15 Prozent. Bezogen auf die Bruttostromerzeugung steigt der EE-Anteil 2017 nach der Prognose damit um 4 Prozent auf etwa 33 Prozent (2016: 29 Prozent). Beim Bruttostromverbrauch liegt der EE-Anteil mit 36 Prozent sogar noch höher (2016: rd. 32 Prozent).

Windenergie stärkste regenerative Stromquelle

Zulegen kann 2017 vor allem die Windenergie. Im Vergleich zum Vorjahr klettert die Stromerzeugung aus On- und Offshore-Windenergieanlagen (WEA) um 34 Prozent auf 106 Mrd. kWh (Vorjahr 78,6 Mrd. kWh). Mit einem Anteil von fast 50 Prozent an der EE-Stromerzeugung tragen On- und Offshore-Windenergieanlagen damit am stärksten zum Aufkommen von EE-Strom bei.

Auf Platz 2 folgt die Stromerzeugung aus Biomasse (inkl. Abfall), die mit etwa 52 Mrd. kWh etwa 1 Prozent höher ausfällt als im Vorjahr (2016: ca. 51 Mrd. kWh). Auf Platz 3 rangiert die Photovoltaik mit einem Anstieg um knapp 5 Prozent auf 40 Mrd. kWh (2016: 38,1 Mrd. kWh). Die Stromerzeugung aus Wasserkraft geht aufgrund der geringen Niederschläge in der ersten Jahreshälfte 2017 um etwa 4 Prozent auf gut 20 Mrd. kWh zurück (2016: 20,5 Mrd. kWh).

Prozentual gesehen verzeichnet die Stromerzeugung aus Offshore-WEA den größten Anstieg. Sie nimmt nach der Schätzung um 49 Prozent auf gut 18 Mrd. kWh zu (2016: 12,3 Mrd. kWh).

ZSW-Vorstand fordert Anpassung des EE-Rahmens an Ausbauziele

Aus Sicht von Prof. Dr. Frithjof Staiß, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des ZSW, stellt die EE-Entwicklung der letzten 15 Jahre mit einem Zuwachs um 28 Prozent eine Erfolgsgeschichte dar. „Jetzt sollte die Politik die Rahmenbedingungen so gestalten, dass auch die nächsten Ausbauziele erreicht werden." Das gelte insbesondere für die beiden anderen Sektoren Wärme und Mobilität, so Staiß. Dort stagniert der Anteil Erneuerbarer Energien seit Jahren bei 6 Prozent (Verkehr) und 13 Prozent (Wärme).

Quelle: IWR Online

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