Strom: E.ON erzielt hohe Milliardengewinne
Münster/Düsseldorf – Trotz des Atomausstiegs erwirtschaften die Stromversorger weiterhin Milliardengewinne und verdienen prächtig mit der Energieversorgung. Allein für das erste Halbjahr 2012 erwartet E.ON einen Gewinn (Konzern-EBITDA) von rund 6,7 Mrd. Euro (Vorjahr rund. 4,3 Mrd. Euro). Daneben wird ein nachhaltiger Konzernüberschuss von rund 3,3 Mrd. Euro (Vorjahr rund 0,9 Mrd. Euro) prognostiziert. Hintergrund des Ergebnisanstiegs ist der Wegfall der einmaligen Belastungen aus dem Kernenergieausstieg im 1. Halbjahr des Vorjahres sowie positive Effekt aus der neuen Gaslieferungs-Vereinbarung mit Gazprom.
E.ON erwartet über 10 Milliarden Euro Gewinn für 2012 – Aktie steigt
E.ON hält an dem in der Ad-hoc-Mitteilung vom 3. Juli 2012 angepassten Ausblick mit einem Gewinn (Konzern-EBITDA) zwischen 10,4 und 11,0 Mrd. Euro und einem nachhaltigen Konzernüberschuss zwischen 4,1 und 4,5 Mrd. Euro für 2012 fest. Die Aktie gewinnt heute 0,8% auf 17,75 Euro (10:45 Uhr). Auch für 2013 erwarten Analysten weiter steigende Gewinne bei E.ON. Der Gewinn aus dem operativen Geschäft vor Investitionen soll sich demnach im nächsten Jahr um 1 Milliarde Euro erhöhen.
Sinkende Strompreise an der Börse ohne Wirkung auf Verbraucher
Trotz des Ausstiegs aus der Kernenergie sinken die Strompreise in Deutschland auf breiter Front. Am Spotmarkt, an dem Strom zur kurzfristigen Lieferung (selbiger Tag oder für den nächsten Tag) gehandelt wird, ergibt sich für Strom für die Monate Januar bis Juli 2012 ein Durchschnittspreis von nur noch 4,26 Cent pro Kilowattstunde. Vor einem Jahr, als die stillgelegten Kernkraftwerke in den ersten drei Monaten des Jahres 2011 noch produzierten, mussten noch 5,18 Cent pro Kilowattstunde bezahlt werden. Das ist ein Preisrückgang um 17,8 Prozent binnen eines Jahres.
Auch am Terminmarkt, an dem Strom für die nächsten Jahre gehandelt wird, zeigen sich deutliche Preisrückgänge. Für die Belieferung des Jahres 2013 sind die Einkaufspreise auf unter 5 cent pro Kilowattstunde gefallen. Zum Zeitpunkt des Atomausstiegs vor einem Jahr (Ende März 2011) lag der Preis noch bei über 6 cent pro Kilowattstunde und damit um 20 Prozent höher. Auch die Strompreise für die Jahreslieferung 2014 sowie 2015 befinden sich im Sinkflug und fallen bei heutigem Einkauf unter die 5 Cent-Marke pro Kilowattstunde.
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