Ultra-Schnellladestationen revolutionieren Elektromobilität
Wien/Münster – Ein Konsortium aus Energie- und Autowirtschaft will in Europa ein Netzwerk von Ultra-Schnellladestationen für Elektroautos aufbauen. Damit sollen schon bald Langstreckenfahrten mit Elektroautos in Europa möglich sein.
Das Ultra-E Projekt steht für einen offenen Zugang sowie einen Marktplatz für innovative Services und ermöglicht Langstrecken- und grenzüberschreitende Mobilität. Das Projekt ist der erste Schritt zu einem vollständigen, europaweiten Ausbau eines Ultra-Schnellladenetzwerks für Langstrecken-Elektroautos, die ab 2018 auf den Markt kommen werden.
Über 1.100 Kilometer Strecken-Korridore
Im Rahmen des Projekts Ultra-E soll ein Ultra-Schnellladenetzwerk die Niederlande, Belgien, Deutschland und Österreich verbinden. Dazu sollen in einem Abstand von ca. 120-150 km entlang von transeuropäischen Verkehrs-Korridoren (TEN-T Netzwerk) insgesamt 25 Ultra-Schnellladestationen errichtet werden. Die Gesamtlänge der damit abgedeckten Korridore beträgt mehr als 1.100 km von Amsterdam und Brüssel über München nach Wien und Graz. Damit wird es zum ersten Mal möglich sein, vollständig elektrisch auf der Langstrecke in Europa zu fahren. Ein weiteres Ziel ist es, die Ultra-Schnellladetechnologie für PKW, Busse und Nutzfahrzeuge zu testen.
Ladezeit auf 20 Minuten reduziert
Die Ladestationen sind mit CCS-Stecker und einer Ladeleistung von bis zu 350 kW ausgestattet. Das im Projekt installierte Ultra-Schnellladenetzwerk wird mit dem bereits existierenden 50 kW Schnellladenetzwerk vollständig kompatibel sein und dieses optimal ergänzen. Damit wird das Ladenetz für derzeit am Markt befindliche Elektroautos sowie für zukünftige Fahrzeugmodelle erweitert. Die neue Ladetechnik reduziert die Ladezeit für 300 km Reichweite von 1,5 Stunden auf rd. 20 Minuten.
Investitionsvolumen von 13 Mio. Euro
Das Projektkonsortium setzt sich aus einer breiten Allianz aus Energieunternehmen, Fahrzeugherstellern, Automobilzulieferern, einer Roaming-Plattform und öffentlichen Institutionen zusammen. Dazu zählen: Allego BV (Koordinator), Allego BVBA, Allego GmbH, Verbund AG / Smatrics, Bayern Innovativ GmbH, Audi AG, BMW AG, Magna, Renault S.A, und Hubject GmbH. Das Gesamtinvestitionsvolumen beträgt rund 13 Mio. Euro, dabei wird das Projekt mit 6,5 Mio. Euro von der „Connecting Europe Facility” der Europäischen Union kofinanziert.
„Wir freuen uns sehr, heute das Ultra-E Projekt gemeinsam mit starken Partnern zu starten und damit einen bedeutenden ersten Grundstein für ein zukünftiges europaweites Ultra-Schnellladenetz zu legen“, kommentiert Dr. Marcus Groll, Director High Power Charging bei Allego GmbH.
Quelle: IWR Online
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