09.05.2017, 11:32 Uhr

Uniper-Ergebnis hängt an Russland

Düsseldorf – Bei Uniper sinkt der der Gewinn im ersten Quartal. Grund dafür sind vor allem Geschäfte der Eon-Kraftwerkstochter mit und in Russland. Für das Gesamtjahr zeigt sich der Konzern aber weiter optimistisch, die Aktie legt zu.

Uniper hat die Zahlen für das erste Quartal 2017 vorgelegt. Der Gewinn geht im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurück, was die Eon-Tochter mit dem Wegfall von Einmal-Effekten begründet.

Uniper macht weniger Gewinn – Wegfall von Einmaleffekten

Die Uniper SE hat im ersten Quartal 2017 einen um Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern (bereinigtes Ebit) in Höhe von 514 Mio. Euro erwirtschaftet, ein Rückgang von 41 Prozent gegenüber dem Vorjahr (Q1 2016: 871 Mio. Euro). Das Vorjahr sei jedoch von einem hohen Einmaleffekt gekennzeichnet, so Uniper. In 2016 haben u.a. positive Effekte aus einer Einigung mit Gazprom über angepasste Lieferkonditionen für die langfristigen Gasbezugsverträge einen Beitrag von 400 Mio. Euro geleistet. Im ersten Quartal 2017 wirkte der Wegfall von Abschreibungen auf das beschädigte russische Kraftwerk Berjosowskaja 3 aus dem Vorjahr dagegen positiv auf den Gewinn, kann den Wegfall der Einmaleffekte aber nicht kompensieren. Bereinigt um diese Effekte liegt Uniper beim operativen Ergebnis im ersten Quartal 2017 etwa auf Vorjahresniveau, teilt der Konzern mit.

Das unterstreicht auch Finanzvorstand Christopher Delbrück: „Wir haben mit unserem ersten Quartal 2017 ein gutes Fundament für den weiteren Jahresverlauf und das Erreichen unserer Prognose gelegt. Daher bestätigen wir heute unseren Ebit-Ausblick mit einer Bandbreite von 0,9 bis 1,2 Milliarden Euro für das Gesamtjahr sowie auch unsere angestrebte Dividendenerhöhung um rund 15 Prozent für 2017.“

Russland-Geschäft mit erheblichen Gewinn-Auswirkungen

Der Gewinn im Segment Europäische Erzeugung hat sich im ersten Quartal dabei stabil entwickelt, das bereinigte Ebit liegt bei 226 Mio. Euro (Q1 2016: 219 Mio. Euro). Einen deutlichen Rückgang um 69 Prozent auf 230 Mio. Euro verzeichnet durch den Wegfall des Gazprom-Effektes derweil das Segment Globaler Handel (Q1 2016: 746 Mio. Euro). Der Bereich Administration/Konsolidierung grenzt den Verlust auf Ebit-Ebene um 13 Prozent auf 34 Mio. Euro ein (Q1 2016: 39 Mio. Euro).

Das Segment Internationale Stromerzeugung kommt auf ein bereinigtes Ebit von 92 Mio. Euro, nach einem Verlust von 55 Mio. Euro im Vorjahresquartal. Hier entfiel vor allem die Ergebnisbelastung durch den Brand im 800-MW-Block des russischen Kraftwerks Berjosowskaja 3. Uniper geht davon aus, die erwartete Versicherungsleistung in Höhe von 20 Mrd. Russischen Rubel (rd. 314 Mio. Euro) im zweiten Quartal 2017 zu erhalten. Positiv wirkten sich höhere Tarifzahlungen für neue Kapazitäten der russischen Kraftwerke Shaturskaja und Yaivinskaja auf das Ergebnis aus.

Konzernüberschuss steigt um 16 Prozent

Unter dem Strich verbuchte Uniper im ersten Quartal 2017 einen Konzernüberschuss von 751 Mio. Euro, 16 Prozent mehr als im Vorjahr (Q1 2016: 646 Mio. Euro). Der den Uniper-Aktionären zurechenbare Konzernüberschuss lag bei 733 Mio. Euro (Q1 2016: 652 Mrd. Euro). Für den Anstieg gegenüber dem Vorjahresquartal waren in erster Linie positive Ergebniseffekte aus stichtagsbezogenen Marktbewertungen derivativer Finanzinstrumente verantwortlich. Mit diesen Derivaten sichert Uniper unter anderem seine langfristigen Strom- und Gaspositionen im Handelsgeschäft ab.

Eon-Aktie profitiert stärker als Uniper-Aktie

Im Handel am heutigen Mittwoch legt die Uniper-Aktie bislang um 0,6 Prozent auf 16,31 Euro zu. Noch deutlicher bergauf geht es bei der Uniper-Mutter Eon, die gut 40 Prozent an Unier hält. Die Aktie legt bislang um 2,2 Prozent auf 7,25 Euro zu (Stand: 10:39 Uhr; Xetra-Kurse).

Quelle: IWR Online

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