04.03.2016, 17:55 Uhr

Uniper setzt Bau des Kohlekraftwerks Datteln 4 fort

Münster - Die Bezirksregierung Münster hat heute den vorzeitigen Baubeginn für das Steinkohle-Kraftwerk Datteln 4 zugelassen. Uniper wird nunmehr die Bauarbeiten an dem zu großen Teilen bereits errichteten Kraftwerk unmittelbar wieder aufnehmen.

Das Unternehmen verfolgt als Ziel, das Kraftwerk zur Lieferung von Bahnstrom und zur langfristen Versorgung des Fernwärmenetzes so schnell wie möglich in Betrieb zu nehmen, teilte Uniper mit. Das neue Kraftwerk Datteln IV wird mit einer Leistung von 1.100 MW zu größten Kohlekraftwerken in Deutschland gehören.

Antrag auf vorzeitigen Baubeginn eingereicht

Den Antrag auf vorzeitigen Baubeginn hat Uniper am 20. Januar 2016 eingereicht, nachdem deutlich wurde, dass ein erfolgreicher Abschluss des immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahrens zu erwarten ist. Für diesen Fall sieht das Genehmigungsrecht (Paragraf 8a Bundesimmissionsschutzgesetz) die Möglichkeit eines vorzeitigen Baubeginns ausdrücklich vor. Uniper rechnet weiterhin mit einer baldigen Erteilung der immissionsschutzrechtlichen Genehmigung.

Bauzeit noch zwei Jahre

Die jetzt beginnenden Arbeiten umfassen den Weiterbau verschiedener Anlagenbestandteile, beispielsweise Transformatoranlagen, Brennstofflager, Übergabebauwerke, Werkstatt- und Laborgebäude sowie Anlagen für die Schiffsentladung. Das Unternehmen geht davon aus, dass die Fertigstellung der Gesamtanlage rund zwei Jahre dauern wird.

Über das Kohlekraftwerk Datteln

Das Kohlekraftwerk Datteln liegt in Nordrhein-Westfalen, nördwestlich von Dortmund am Dortmund-Ems-Kanal. Es wird von der neuen Kraftwerks-Gesellschaft Uniper (ehemals E.ON) betrieben. Ursprünglich bestand das Kraftwerk Datteln aus drei Steinkohle-Blöcken mit zusammen 300 MW. Die Betriebsgenehmigung für diese drei Kraftwerksblöcke ist bereits erloschen. Bei dem neuen Block IV mit 1.100 MW Kraftwerksleistung wurde die Kraftkwerksleistung gegenüber den stillgelegten Anlagen direkt fast vervierfacht. Der CO2-Ausstoß des neuen Kraftwerks wird nach unterschiedlichen Quellen mit 6 bis 8 Mio. t jährlich angegeben. Das bedeutet einen Anstieg der CO2-Emissionen im Bundesland NRW (2013: 267,6 Mio t.) um 2 bis 3 Prozent.

Quelle: IWR Online

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