Vestas Bilanz 2020: Mehr Umsatz, aber weniger Gewinn
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Aarhus, Dänemark - Vestas hat seine Zahlen für das Geschäftsjahr 2020 vorgelegt. Im Vergleich zu 2019 ist der Umsatz deutlich gestiegen. Das operative Ergebnis und die Marge gehen dagegen zurück. Der Aktienkurs gibt zunächst nach.
Der im regenerativen Aktienindex RENIXX World gelistete Windturbinenhersteller Vestas hat den Umsatz im Geschäftsjahr 2020 trotz der COVID 19 Pandemie um mehr als 20 Prozent steigern können. Das operative Ergebnis und die EBIT-Marge geben nach. Insgesamt trifft Vestas damit die revidierte Prognose. Die Anleger hatten mehr erwartet und schicken die Aktie ins Minus.
Prognose für das Geschäftsjahr 2020 erfüllt
Der dänische Windturbinenhersteller Vestas hat die Umsätze im Coronajahr 2020 um 22 Prozent auf 14,82 Mrd. Euro gesteigert (2019: Mrd. 12,15 Euro). Der operative Gewinn vor Sondereinflüssen (EBIT) ging um etwa 25 Prozent auf 750 Mio. Euro zurück (2019: 1 Mrd. Euro). Die EBIT-Marge vor Sondereffekten lag bei 5,1 Prozent, nach 8,3 Prozent im Vorjahr 2019. Der kombinierte Auftragsbestand stieg deutlich um etwa 26 Prozent von 34 Mrd. Euro auf 43 Mrd. Euro. Dazu merkt Vestas an, dass nach der Übernahme der Offshore-Assets aus dem Joint Venture mit Mitsubishi das Offshore-Geschäft nunmehr in der Auftragsbilanz enthalten ist.
In dem angespannten wirtschaftlichen Umfeld hat Vestas 2020 Windenergieanlagen mit einer Leistung von mehr als 17 GW ausgeliefert. Das ist verglichen mit 2019 ein Anstieg um 34 Prozent und 59 Prozent im Vergleich zu 2018. Zudem hat Vestas den Gesamtauftragsbestand durch den Auftragseingang, das Servicewachstum und die Wiedereingliederung der Offshore-Windenergie auf ein Allzeithoch von 43 Mrd. Euro gesteigert.
Vestas habe im Jahr 2020 die revidierte Prognose bei allen Parametern erfüllt und führte die Branche bei Umsatz, Auftragseingang und Rentabilität an, obwohl COVID-19 alle Teile der Vestas-Wertschöpfungskette betraf, begrüßt Henrik Andersen, Group President & CEO das Ergebnis. Aufgrund der Entwicklung im Jahr 2020 schlägt das Vestas Board of Directors der Hauptversammlung vor, eine Dividende in Höhe von 8,45 DKK pro Aktie an die Aktionäre auszuschütten, verglichen mit 7,93 DKK im Vorjahr, was 30,0 Prozent des Jahresüberschusses entspricht.
Umsatzanstieg auf 16 bis 17 Mrd. Euro in 2021 erwartet
Für das Jahr 2021 geht Vestas von einem weiteren Anstieg des Umsatzes auf 16 bis 17 Mrd. Euro aus, einschließlich der Serviceumsätze, die um ca. 15 Prozent wachsen sollen. Das Unternehmen rechnet mit einer EBIT-Marge vor Sondereffekten von 6-8 Prozent, wobei die Service-EBIT-Marge bei ca. 24 Prozent liegen soll. Die Gesamtinvestitionen werden sich 2021 voraussichtlich auf ca. 1 Mrd. Euro belaufen. Vestas rechnet für 2021 mit Gewährleistungsrückstellungen in Höhe von ca. 3 Prozent des Umsatzes und Sondereffekte in Höhe von ca. 100 Mio. Euro im Zusammenhang mit der Integration des Offshore-Geschäfts in die Vestas-Organisation. Um Vestas für zukünftiges Wachstum und Profitabilität gut zu positionieren, wird der Fokus im Jahr 2021 nach Angaben von CEO Henrik Andersen auf der vollständigen Integration des Offshore-Bereichs und der Bewältigung der Herausforderungen bei der Umsetzung liegen.
Aktie 2021 bislang im Minus
Die Vestas-Aktie hat nach Bekanntgabe der Geschäftszahlen am 10.02.2021 nachgegeben und ist mit einem Verlust von 4,5 Prozent auf 164,35 Euro aus dem Handel gegangen (Schlusskurs 10.02.2021, Börse Stuttgart). Bis heute hat die Aktie den Kursverlust wieder wettmachen können. Aktuell notiert der RENIXX-Titel bei 173,35 Euro (12.02.2021, 14:58 Uhr, Börse Stuttgart). Seit Anfang des Jahres ergibt sich damit ein Minus für die Vestas-Aktie von 12 Prozent.
Quelle: IWR Online
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