Vestas erwartet schwierigeres Jahr 2013 und beschleunigt Stellenabbau
Aarhus, Dänemark – Vestas hat im Rahmen der Vorstellung der endgültigen Halbjahreszahlen 2012 angekündigt, anstelle der zuvor bekannt gegebenen 150 Mio. Euro nun insgesamt 250 Mio. Euro an Kosten einsparen zu wollen. Eine erwartete Absatzmenge von nur noch 5 GW im kommenden Jahr 2013 (für 2012 erwartet Vestas nun etwa 6,3 GW) veranlassen das Unternehmen zur Anpassung seiner Kapazitäten. Die vorläufigen Zahlen für das zweite Quartal 2012 bestätigte der dänische Windenergieanlagen-Hersteller. Vestas erzielte im Zeitraum April bis Juni 2012 einen Umsatz von 1,61 Mrd. Euro, dies entspricht einer Steigerung von 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das EBIT belief sich mit 40 Mio. Euro allerdings um 48 Prozent unter dem Wert für das zweite Quartal 2011. Das Umsatzziel für das Gesamtjahr 2012 liegt unverändert bei 6,5 bis 8 Mrd. Euro. Die EBIT-Marge soll im Gesamtjahr bei 0 bis 4 Prozent liegen. Die geplante Absatzmenge für das Jahr 2012 hat Vestas allerdings von zuvor rund 7 GW auf nun 6,3 GW heruntergeschraubt. Zur Begründung heißt es, dass der Auftragseingang etwas hinter den Erwartungen zurückgeblieben sei und dass es zu Verzögerungen bei Netzanbindungen in China gekommen sei. Die Aktie von Vestas hat im heutigen Handel bislang rund 2,7 Prozent auf 4,49 Euro verloren. Zu Jahresbeginn stand das Wertpapier noch bei gut 8,40 Euro.
Engel prognostiziert schwierige Zeiten
Der Stellenabbau sei Teil des laufenden Kostenreduzierungs-Plans, den das Unternehmen seit November 2011 umsetzt, so der Vestas-Vorstandsvorsitzende Ditlev Engel. Er bedauere, sich von guten Mitarbeitern verabschieden zu müssen, allerdings stünden Vestas in 2012 und noch mehr in 2013 schwierige Zeiten bevor. Bis Ende 2012 wird der dänische WEA-Hersteller 2.335 Stellen abbauen und beschäftigt dann insgesamt noch etwa 19.000 Menschen weltweit. Wie Vestas weiter erklärte, werden bereits bis Ende September 2012 etwa 1.100 Mitarbeiter aus dem Unternehmen ausscheiden.
Vor allem werden Angestellte in Europa von dem Stellenabbau betroffen sein: Dort sowie im Mittleren Osten und Afrika sollen zusammen etwa 55 Prozent der Stellen eingespart werden, 25 Prozent im Asien-Pazifik-Raum und etwa 20 Prozent in Amerika, so Vize-Personal-Chef Steen Jakobsen. Details werde Vestas bekannt geben, sobald die Verhandlungen mit den Gewerkschaften beendet seien.
© IWR, 2012