20.08.2014, 16:11 Uhr

Vestas hebt Jahresziele an – Warum die Aktie trotzdem fällt

Aarhus, Dänemark – Der dänische Windenergieanlagen-Hertseller Vestas hat seine Quartalszahlen vorgelegt. Die zentralen Kennziffern wie Umsatz, Ebit oder Netto-Gewinn konnten gegenüber dem Vorjahreszeitraum teilweise deutlich verbessert werden. Zudem haben die Dänen ihre Ziele für das Gesamtjahr nach oben geschraubt. IWR Online hat nachgehakt, warum die Aktie dennoch an Wert verliert.

Die Zahlen lesen sich gut: Der Umsatz steigt im zweiten Quartal 2014 gegenüber dem Vorjahr um 13 Prozent auf 1,34 Milliarden Euro (Q2 2013: 1,19 Mrd. Euro), das Ebit klettert kräftig auf 104 Mio. Euro (Q2 2013: 12 Mio. Euro) und die Ziel-Ebit-Marge für das Gesamtjahr wurde von mindestens fünf auf mindestens sechs Prozent angehoben. Allerdings gibt die Aktie im Handel am Mittwoch bislang um 3,1 Prozent auf 35,75 Euro nach (Stand 15:27 Uhr). Warum?

Runevad: Profitables Wachstum weiter im Fokus

CEO Anders Runevad spricht von einem weiteren soliden Quartal. Er erklärte, Vestas fokussiere sich weiterhin auf die Strategie, profitabel zu wachsen. Aufgrund einer verbesserten Kostenbasis sowie der erwarteten Auslieferungen in der zweiten Jahreshälfte habe man das Ebit-Margenziel angehoben, so Runevad. Rückläufig ist der Wert der Neuaufträge in Höhe von 1,68 Mrd. Euro (Q2 2013: 1,75 Mrd. Euro), auch wenn die Windenergie-Leistung beim Auftragseingang deutlich um 18 Prozent auf 1.932 Megawatt (MW) gestiegen ist (Q2 2014: 1.641 MW). Unter dem Strich hat Vestas den Nettogewinn auf 94 Mio. Euro deutlich verbessert (Q2 2013: -62 Mio. Euro).

Analyst: Ziel-Anhebung bleibt hinter den Erwartungen zurück

Für Sebastian Growe, Analyst der Commerzbank, entsprechen allerdings auch die angehobenen Jahresziele nicht den Erwartungen des Marktes. Die nun ausgegebene Ziel-Ebit-Marge von mindestens sechs Prozent würde bei dem unveränderten Umsatzziel von mindestens sechs Milliarden Euro einem Ebit von mindestens 360 Mio. Euro entsprechen. Doch der Konsensus aller Vestas-Analysten hätte im Schnitt mit einem Ebit in Höhe von 481 Mio. Euro gerechnet, so dass eine erhebliche Lücke zwischen den Erwartungen und dem neuen Ebit-Ziel bleibt. Ein weiterer Aspekt ist für Growe die Entwicklung des net working capital. Dieser Wert beläuft sich im zweiten Quartal auf -336 Mio. Euro nach -570 Mio. Euro im ersten Quartal 2014.

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