H2-SWITCH100
Gasnetz Hamburg testet Wasserstoff-Umstellung einer Erdgasleitung
© Gasnetz Hamburg
Hamburg-Harburg - Großstädte wie Hamburg brauchen eine Vielzahl von Lösungen, um die CO2-Emissionen von Gebäuden und Betrieben zu senken.
Die Gasnetz Hamburg GmbH strebt in dem Projekt „H2-SWITCH100“ die Entwicklung einer Lösung an, die auch bei kaum sanierbaren Altbauten und bei gewerblichem Energiebedarf die Versorgung sicherstellen kann. Dabei setzt das Unternehmen auf grünen Wasserstoff als Option zur Dekarbonisierung, der im bestehenden Erdgasnetz zur Versorgung eingesetzt werden soll.
Bestehende Erdgasinfrastrukturen enthalten allerdings sehr unterschiedliche Materialien und Komponenten. Gasnetz Hamburg prüft im Rahmen des Projektes, welche technischen Veränderungen am Bestandsnetz notwendig sind, um Rohre und Anschlüsse zur Versorgung mit grünem Wasserstoff einzusetzen.
„Sicherlich ist die Umstellung der Erdgasleitungen auf reinen Wasserstoffbetrieb keine Lösung für ganz Hamburg. Doch das Weiternutzen einer bereits bestehenden Infrastruktur mit dem grünen Gas kann bei bestimmten Bebauungsstrukturen und Lagen eine sinnvolle Ergänzung zu Optionen wie Fernwärmeausbau und Wärmepumpen sein“, so der technische Geschäftsführer Michael Dammann von Gasnetz Hamburg.
Wie groß der Aufwand dabei ist, will Gasnetz Hamburg ab 2027 in einem Pilotgebiet in Hamburg-Harburg testen. Dort überprüft das Unternehmen jetzt die Materialien und Komponenten an 16 Haus- und Gewerbeanschlüssen, um ab 2027 die bestehende Erdgasversorgung auf Wasserstoff umstellen zu können. „Mit H2-SWITCH100 wollen wir ganz konkret herausfinden, welcher Aufwand und welche Kosten mit einer solchen Umstellung verbunden sind und ob es technische Hürden gibt“, so Dammann weiter.
Gasnetz Hamburg hat für das Pilotgebiet bewusst einen Netzabschnitt ausgewählt, der bei Anschlüssen, Leitungsmaterialien und den Baujahren der einzelnen Rohrabschnitte den Durchschnitt des Hamburger Gasnetzes widerspiegelt. Zunächst werden die Fachleute des Unternehmens den Bestand analysieren und eine Planung zur Umnutzung der bisherigen Erdgas-Infrastruktur für grünen Wasserstoff entwickeln. Erst ab 2027, wenn in unmittelbarer Nachbarschaft das Hamburger Wasserstoff-Industrie-Netz am Start ist, soll das grüne Gas in dem Untersuchungsgebiet angeschlossen werden.
Quelle: IWR Online
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