24.01.2022 13:22 Uhr

Leuchtturmprojekt

Leuchtturmprojekt:Olympiastadion Berlin nutzt künftig Solarstrom vom eigenen Dach


© Polarstern / Solarwatt

Berlin - Auf dem Dach des Olympiastadions Berlin wird künftig eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von rd. 600 Kilowatt einen Teil des Strombedarfs decken.

Die 1.614 Photovoltaikmodule werden auf dem äußeren Betonring des Stadiondachs angebracht. Erwartet wird eine jährliche Stromerzeugung von knapp 615.000 Kilowattstunden Strom. Das entspricht rund 12 Prozent des lokalen Strombedarfs und bedeutet gleichzeitig eine Ersparnis von 225 Tonnen CO2 pro Jahr.

Versorgt werden sollen mit dem Solarstrom unter anderem Lüftung, Kühlung und Beleuchtung des Stadions. Aufgrund des hohen Grundstrombedarfs des Olympiastadions wird nahezu der ganze erzeugte Strom direkt vor Ort auch genutzt. Geplant ist es, den Autarkiegrad mittelfristig durch den Einsatz von Batteriespeichern mit Second-Life Batterien zu steigern. Die Anlage soll die Basis für das Ziel eines klimaneutralen Stadions sein.

Investor und Betreiber der Photovoltaikanlage ist der Ökoenergieversorger Polarstern, der rund 625.000 Euro in das PV-Anlagenprojekt investiert und die Olympiastadion Berlin Solarstromversorgung mittels Power-Purchase-Agreement (PPA) aus der lokalen PV-Anlage verantwortet. „Die lokale Solarstromversorgung großer Event- und Sportanlagen leistet mit ihrem Imageeffekt und den hier möglichen CO2-Spareffekten gesellschaftlich wie klimatisch einen wichtigen Beitrag für unsere Zukunft. Leuchtturmprojekte wie dieses unterstützten die Akzeptanz und die Bedeutung der dezentralen Energiewende“, so Polarstern Geschäftsführe Florian Henle.

Die Solarmodule der Photovoltaikanlage stammen vom Systemanbieter Solarwatt aus Dresden. Projektierer und Anlagen-Errichter ist die deutsche KOCO Energy AG. Bereits vor sechs Jahren hat die Olympiastadion Berlin GmbH als Pächter des Stadions das Projekt auf den Weg gebracht, initiiert in seiner jetzigen Umsetzungsform durch Ludger Bottermann, Vorstand der KOCO Energy AG.

Der Stadionbetreiber muss nicht selbst in die PV-Anlage investieren und sieht das als großen Vorteil beim städtischen Ausbau erneuerbarer Energien: „Für uns ist die PV-Anlage auf dem Dach ein weiterer Schritt Richtung CO2-Neutralität der gesamten Immobilie“, so Timo Rohwedder, Geschäftsführer der Olympiastadion Berlin GmbH. „Das Land Berlin als Eigentümer oder wir als Betreiber müssen in diesem Fall nicht selbst in die Anlage investieren, Finanzierung und Betrieb über mindestens zehn Jahre sind gesichert.“

Quelle: IWR Online
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Themen
Energiewende, Erneuerbare Energien, Photovoltaik, Stromliefervertrag, PPA, Olympiastadtion Berlin