31.10.2022 17:34 Uhr

Strompreis-Anstieg geringer

Strompreis-Anstieg geringer:Gaspreise für Haushalte steigen deutlich - Rückgang an der Börse


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Wiesbaden - Die privaten Haushalte in Deutschland haben im 1. Halbjahr 2022 im Durchschnitt 8,04 Cent je Kilowattstunde Erdgas gezahlt. Strom kostete die Verbraucherinnen und Verbraucher durchschnittlich 33,50 Cent je Kilowattstunde. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, stiegen die Gaspreise damit gegenüber dem 2. Halbjahr 2021 um 17,7 Prozent, die Strompreise um 1,9 Prozent.

Bei den Nicht-Haushaltskunden, also vor allem Unternehmen und Behörden, fiel die Preissteigerung für Gas mit +38,9 Prozent im Vergleich zum 2. Halbjahr 2021 deutlich höher aus, bei Strom zahlten sie 19,3 Prozent mehr.

Die Preisanstiege für Strom und Erdgas an den Energiebörsen seit Mitte 2020 wirken sich mittlerweile auch stärker auf die Preise für private Haushalte aus, so die Statistiker. Aufgrund der längerfristigen Verträge der privaten Verbraucherinnen und Verbraucher sind die Preissteigerungen aber noch geringer als für Nicht-Haushalte.

Trotz eines deutlichen Anstiegs der Kosten für Energie und Vertrieb stiegen die Strompreise für private Haushalte mit 1,9 Prozent nur leicht gegenüber dem 2. Halbjahr 2021. Hier wirkt sich der preisdämpfende Effekt durch den Wegfall der EEG-Umlage aus.

Anders als die von den Statistikern ermittelten Preise für die Endkunden sind die Gaspreise an der Börse nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine, dem russischen Gaslieferstopp sowie der Zerstörung der Nord Stream Pipelines zwischendurch zunächst auf den Rekordwert von über 350 Euro pro MWh (35 ct/kWh) im August 2022 geradezu explodiert.

Seitdem fallen die Gaspreise wieder auf breiter Front, die durch Putin ausgelöste Gaskrise verpufft zunehmend. Aktuell müssen für den Frontmonat Dezember 2022 zwar immer noch rd. 122 Euro/MWh (12,2 ct/kWh) bezahlt werden, die Tendenz ist aber weiter rückläufig, auch für die Folgemonate bis zum Ende der Heizperiode. Gründe sind die schnelle Umstellung der Gasimporte auf Flüssiggas, mehr Gas aus Norwegen in Rekordzeit und volle Gasspeicher in Deutschland (akt. 98,52%).

Mit den sinkenden Gaspreisen fallen auch die Strompreise, denn auf Grund der Merit-Order-Regel setzt der Gaspreis auch den Preis für Strom. Je niedriger (höher) der Gaspreis, je niedriger (höher) ist auch der Strompreis.

Quelle: IWR Online
© IWR, 2022

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Strom, Gas, Statistik