07.04.2011, 08:30 Uhr

Fukushima: Tepco meldet schwere Schäden am Reaktorkern 1

Münster – Der Betreiber des japanischen Kernkraftwerks Fukushima 1, Tokyo Electric Power, hat erstmals Angaben zu den Schäden an den Reaktorkernen gemacht. Demnach sei der Kern von Reaktor 1 im havarierten KKW zu 70 Prozent beschädigt. In Block 2 liege der Grad der Beschädigung bei 30 Prozent, in Block 3 bei 25 Prozent. Diese Angaben werden von Tepco anhand der gemessenen Strahlungswerte in den Sicherheitsbehältern geschätzt. Zugleich hat Tepco mit der Einleitung von gasförmigen Stickstoff in Reaktor 1 begonnen, um eine weitere Wasserstoffexplosion zu vermeiden. Durch die Kühlung der Reaktorkerne hatte sich offenbar wieder vermehrt Wasserstoff angesammelt. Auch in die Reaktoren 2 und 3 will Tepco Stickstoff einleiten.

Die japanische Kommission für Nuklear-Sicherheit (NSC - Nuclear Safety Comission) hat derweil vorgeschlagen, die Evakuierungsvorschriften bei nuklearen Zwischenfällen zu ändern. Aktuell werde evakuiert, wenn die Bevölkerung einer Strahlung von 50 Millisievert pro Woche ausgesetzt sei. Dies solle dahingehend geändert werden, dass die Bevölkerung bereits vor einer Strahlung von 20 Millisievert pro Jahr geschützt werde. Das ist das Zehnfache desssen, was in Deutschland als natürliche Strahlenbelastung (2,1 Millisievert) im ganzen Jahr auftritt. In der Konsequenz würde der Vorschlag der NSC eine deutliche Ausweitung der Evakuierungszone bedeuten. Diese umfasst derzeit einen Radius von 20 km rund um das Kernkraftwerk Fukushima 1, die Regierung empfahl den Menschen bisher, bis zu einem Radius von 30 km das Gebiet zu verlassen.

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