18.04.2011, 12:29 Uhr

Investitionen in erneuerbare Energien leiden unter politischen Unsicherheiten

London, GB / New York, USA – Neue Finanzinvestitionen in erneuerbare Energien haben in den ersten drei Monaten des Jahres 2011 ihr schwächstes Quartal seit der Finanzkrise vor zwei Jahren erlebt. Dies geht aus den neuesten Erhebungsdaten von Bloomberg New Energy Finance hervor. Die weltweiten Finanzinvestitionen in erneuerbare Energien beliefen sich im ersten Quartal 2011 auf insgesamt 31,1 Mrd. Dollar, so Bloomberg. Dieser Wert liege um ein Drittel unter dem Wert des Vorquartals (Q4 2010) von 47,1 Mrd. Dollar und um zehn Prozent unter dem äquivalenten Wert des Vorjahresquartals (Q1 2010) 34,5 Mrd. Dollar.

Ursachen: Planungsunsicherheit und billiges Erdgas

Bloomberg betrachtet den niedrigen Investitionslevel als Resultat von politischen Unsicherheiten in Europa und niedrigen Erdgaspreisen in den USA, weil günstiger Strom aus Gaskraftwerken es den Unternehmen erschwere, Stromabnahmeverträge für Wind- und Solarprojekte abzuschließen. Investoren hätten außerdem unter Umständen eine „Atempause“ eingelegt, nachdem sie in den letzten Monaten von 2010 vermehrt Verträge abgeschlossen hätten, um sich kurz vor deren Auslaufen noch Subventionen zu sichern.

Hoffnungsvoller Trend in Entwicklungsländern

Dennoch sei das hohe Investitionsniveau in Entwicklungsländern, vor allem China und Brasilien, ein ermutigender Aspekt, erklärte Michael Liebreich, Vorstandschef von Bloomberg New Energy Finance. Ob 2011 zu einem weiteren Rekordjahr der EE-Investitionen würde, hinge zum Teil davon ab, ob die höhere Kosteneffektivität regenerativer Energien, insbesondere im Bereich Photovoltaik, die politischen Unsicherheiten in den Industrieländern wettmachen könne. Weder die Unruhen im mittleren Osten noch die japanische Nuklearkatastrophe würden sich kurzfristig auf die erneuerbaren Energien auswirken, wenngleich dies langfristig anders aussehen könne, äußerte Liebreich.

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© IWR, 2011