Verbund mit Q3-Zahlen - Weiter schwache Wasserführung
Wien - Der österreichische Stromversorger Verbund hat seine Unternehmenszahlen für die ersten neun Monate vorgelegt. Demnach wurde das operative Ergebnis durch Werthaltigkeitsprüfungen der Verbund-Kraftwerke beeinflusst, das Konzernergebnis wurde von negativen Bewertungseffekten und Fremdwährungsverlusten belastet. Die Umsatzerlöse lagen in den ersten drei Quartalen 2010 mit 2.808,1 Mio. Euro um 16,7 Prozent über denen im Vorjahreszeitraum (Q1-Q3/2010: 2.406,0 Mio. Euro). Bereinigt um die insgesamt positiven Effekte aus Werthaltigkeitsprüfungen liegt das operative Ergebnis um 19,4 Mio. Euro bzw. 3,1 Prozent über dem Vorjahreswert. Dies ist nach Verbund-Angaben im Wesentlichen auf interne Kosteneinsparungen, eine höhere Erzeugung aus thermischen Kraftwerken sowie auf höhere Strompreise am Spotmarkt zurückzuführen. Das Konzernergebnis sank um 6,2 Prozent auf 313,3 Mio. Euro (2010: 334,0 Mio. Euro).
Der Wert der Verbund-Wasserkraftwerke hat sich nach Angaben des Unternehmens nach dem Atomausstieg Deutschlands nachhaltig positiv verändert. Dies werde einerseits durch das deutliche Bekenntnis der Entscheidungsträger zum Ausbau der erneuerbaren Energien, und andererseits durch höhere Absatzmargen der zertifizierten Stromerzeugung aus Wasserkraft bestätigt. Die Wasserführung lag in den Quartalen 1–3/2011 mit 0,88 um 12 Prozent unter dem vieljährigen Durchschnitt und um 9 Prozent-Punkte unter dem Vorjahreswert. Die Laufkraftwerke erzeugten daher deutlich weniger Strom. Auch die Erzeugung der Speicherkraftwerke lag demnach um 6,7 Prozent unter dem Wert des Vorjahres. Insgesamt sank die Verbund-Stromerzeugung aus Wasserkraft im Vergleich zum Vorjahr um 7,9 Prozent auf 18.883 GWh.
Für das Gesamtjahr 2011 wird ein operatives Ergebnis von rund 1 Mrd. Euro (ohne Effekte aus Werthaltigkeitsprüfungen rund 800 Mio. Euro) und ein Konzernergebnis von rund 380 Mio. Euro erwartet. Als Basis wird eine durchschnittliche Wasserführung für das Restjahr angenommen.
© IWR, 2011