31.01.2012, 10:00 Uhr

REC erhält erneut Zahlung für Waferkontrakt-Auflösung

Sandvika, Norwegen - Der im regenerativen Aktienindex RENIXX World gelistete norwegische Solarkonzern Renewable Energy Corporation (REC) hat einen weiteren langfristgen Wafervertrag aufgelöst und wird dafür eine Zahlung in Höhe von 200 Mio. norwegische Kronen (rund 29 Mio. Euro) erhalten. REC verwies auf eine entsprechende Ankündigung im Finanzreport zum dritten Quartal 2011, derzufolge die Auflösung solcher Langfrist-Verträge zu erwarten sei. Seither wurden insgesamt vier Wafer-Lieferverträge aufgelöst, aus denen sich die Kompensationszahlungen auf insgesamt 960 Mio. norwegische Kronen (umgerechnet etwa 125 Mio. Euro) summieren.

Langfrist-Verträge: Wafer waren Engpass

Hintergrund für die Auflösung dieser langfristigen Wafer-Verträge sind die in den vergangenen Jahren heftig gefallenen Preise für die Vorprodukte von Photovoltaik-Zellen. Die Abnehmer der Wafer hatten sich einige Jahre zuvor, als Silizium und die daraus produzierten Wafer noch als Engpass in der wachsenden Solarindustrie galten, mit langfristigen Liefer-Verträgen eingedeckt, um die Versorgung sicher zu stellen. Nach einer weltweiten und besonders in China forcierten Aufstockung der Kapazitäten bei gleichzeitiger Kürzung der PV-Förderung und damit drohendem Nachfragerückgang stellte sich ein heftiger Preisverfall für Solarprodukte ein. Die Abnehmer drängten darauf, aus ihren Verträgen zu kommen, um von den Preisrückgängen profitieren zu können.

Parallele Produktionsanpassungen

Neben der Auflösung dieser Verträge hat REC in 2010 und 2011 auch einige Produktionsstätten vorübergehend und teilweise endgültig stillgelegt. Insbesondere ältere Fabriken in Skandinavien waren betroffen. Modernere Anlagen in Norwegen sowie in Singapur und den USA produzieren unverändert weiter.

Die Aktie des Konzerns mit weltweit rund 3.900 Mitarbeitern ist im heutigen Handel um 2,1 Prozent auf 0,57 Euro gefallen (Stand 09:40 Uhr). Im Jahr 2011 zählte der Titel mit einem Kurseinbruch von über 80 Prozent zu den schwächsten Werten im RENIXX und degenerierte zum Pennystock.


© IWR, 2012