13.09.2012, 16:06 Uhr

Nordex mit neuer Strategie zum Umsatziel 1,5 Mrd. Euro

Hamburg – Der Windenergieanlagen-Hersteller Nordex hat seine neue Unternehmensstrategie bekannt gegeben. Demnach will das Unternehmen seinen Jahresumsatz in den nächsten fünf Jahren auf 1,5 Mrd. Euro erhöhen und dabei eine Umsatzmarge von 5 Prozent erzielen. Das gab Dr. Jürgen Zeschky, seit sieben Monaten amtierender Vorstandsvorsitzender bei Nordex, gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen bekannt. Für dieses Jahr strebt die Gruppe einen Umsatz von rund 1,1 Mrd. Euro an. Nordex wolle dabei in den nächsten Jahren durch eine auf ausgewählte Kundengruppen und Marktsegmente fokussierte Vertriebsstrategie leicht schneller wachsen als der Markt. Analysten von MAKE Consulting erwarten eine mittelfristige Absatzsteigerung der gesamten Windindustrie um sechs Prozent jährlich.

Stabile Umsatzmarge durch Ausbau des Servicebereichs

Dabei will sich Nordex nach eigenen Angaben in den nächsten Jahren neben großen Energieversorgern wieder verstärkt auf kleinere Entwickler und mittelgroße Betreiber sowie Finanzinvestoren fokussieren. Dafür wolle man vor allem die Geschäftsbereiche "Projektentwicklung", "Turnkey-Management" und "Service" weiter ausbauen. Besonders im Servicebereich sieht das Unternehmen großes Potenziale: "Gerade in diesem Bereich erzielen wir heute eine attraktive Umsatzmarge und können so einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung unserer Profitabilität leisten", so Vertriebsvorstand Lars Bondo Krogsgaard.

Strom aus Windenergie zu international wettbewerbsfähigen Preisen

Des weiteren sollen die Bereiche Einkauf und Technik gestärkt werden. Die Produktionskosten sollen unter anderem durch eine enge Zusammenarbeit mit den Lieferanten bei der Produktentwicklung im zweistelligen Prozentbereich gesenkt werden. Zeschky: "Im Engineering aber auch in der Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten muss es uns immer um eine intelligente Balance zwischen Kosten, Qualität und Effizienz gehen." Dabei setzte Nordex auf die Entwicklung von Windturbinen, die Strom zu Marktpreisen produzieren können und international mit fossilen Kraftwerken wettbewerbsfähig seien. "Die Nordex N117 war der Auftakt für unsere Produktinitiative. Diese Anlage hat wegen ihrer Effizienz im Binnenland durchschlagenden Erfolg. Jetzt müssen wir die Geschwindigkeit in der Produktentwicklung hoch halten", so Zeschky.

Aktie verliert leicht an Wert

Im Rahmen der Neuausrichtung hat sich das Unternehmen entschieden, den Vorstand auf drei Personen zu konzentrieren. So werde das Ressort "Operations" in Zukunft vom Vorstandsvorsitzenden Jürgen Zeschky verantwortet, der gleichzeitig einzelne Verwaltungsfunktionen an seinen Finanzvorstand übergeben habe. Die neue Unternehmensstrategie und die damit verbundenen Ziele wurden in den Medien überwiegend als "bescheiden" und "vorsichtig" bezeichnet. Die Anleger zeigen sich zurückhaltend. Die Nordex-Aktie gibt im heutigen Handel bislang leicht um 0,7 Prozent auf 3,39 Euro nach (Stand 15:39 Uhr).


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