14.08.2012, 09:34 Uhr

Nordex-Verlust steigt im ersten Halbjahr - Prognose bestätigt

Hamburg - Der Verlust des Hamburger Herstellers von Windenergieanlagen (WEA) Nordex hat sich im ersten Halbjahr 2012 ausgeweitet. Nach Zinsen und Steuern betrug der Konzernverlust 23,3 Mio. Euro (2011: -4,1 Mio. Euro). Der Umsatz konnte um 4,4 Prozent auf 421,1 Mio. Euro erhöht werden (2011: 403,3 Mio. Euro). Dieses Wachstum wurde von der Stammregion Europa getragen, wo Nordex um 17,2 Prozent auf 338,2 Mio. Euro zulegte. Beim Auftragseingang erreichte Nordex hingegen mit 522 Mio. Euro das aus Unternehmenssicht gute Niveau des Vorjahres. Damit habe sich die Gruppe in diesem Bereich besser entwickelt als die Windindustrie insgesamt, die im Neugeschäft ein Minus von rund 30 Prozent verzeichnete. Der starke Auftragseingang hat zu einem 50 prozentigen Anstieg des Bestands an festfinanzierten Aufträgen auf 873 Mio. Euro (30. Juni 2011: 581 Mio. Euro) geführt. Inklusive sogenannter bedingter Aufträge von 1,4 Mrd. Euro betrug der Auftragsbestand zum Bilanzstichtag damit insgesamt 2,3 Mrd. Euro.

Preisdruck und mangelnde Auslastung

Der operative Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) reduzierte sich im ersten Halbjahr 2012 auf -13,1 Mio. Euro (Vorjahr: 1,6 Mio. Euro). Wesentlich war dabei der Druck auf die Turbinenpreise und mangelnde Auslastung der Kapazitäten. Durch das unterjährig gestiegene Geschäftsvolumen und eine um 2,4 Prozentpunkte verbesserte Brutto-Marge reduzierte sich der Verlust im zweiten Quartal auf 4,2 Mio. Euro (Q1/2012: 9,0 Mio. Euro). Zudem wirkte sich der Rückgang der Strukturkosten um 14 Prozent auf 94,7 Mio. Euro (2011: 109,8 Mio. Euro) positiv aus. Dies ging auf den sinkenden sonstigen betrieblichen Aufwand zurück. Das Ergebnis entwickelte sich in den Segmenten unterschiedlich. In Europa verbesserte sich der operative Gewinn zweistellig. Insgesamt betrug der Konzernverlust nach Zinsen und Steuern über 23 Mio. Euro.

Ausblick bestätigt

Für das Geschäftsjahr 2012 erwartet Nordex weiterhin einen Umsatzanstieg auf eine Mrd. bis 1,1 Mrd. Euro (2011: 921 Mio. Euro). Dieses Volumen ist im Wesentlichen über den Bestand fester Aufträge gedeckt. Voraussetzung für das Erreichen der oberen Bandbreite ist dabei die beschleunigte Abwicklung von Projekten. Im ersten Halbjahr hatte sich der Eingang einzelner Aufträge kundenseitig verschoben. Für das zweite Halbjahr geht der Vorstand von weiteren neuen Aufträgen im Volumen von nochmals 480 Mio. bis 580 Mio. Euro aus. Damit hält er an seinem Ziel fest, in 2012 einen Auftragseingang von bis zu 1,1 Mrd. Euro zu erzielen. Durch die im zweiten Halbjahr steigende Auslastung soll der operative Gewinn auf 1 bis 3 Prozent steigen.

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