09.04.2014, 10:28 Uhr

Initiativen wollen Wasserstoff-Wirtschaft mit Konzept und Milliarden-Beträgen ankurbeln

Berlin – Die Industrie- und Wissenschaftsinitiativen performing energy, cep und H2 Mobility haben in Berlin ein Konzeptpapier zur Förderung von „Power-to-Hydrogen“ vorgelegt. Das Papier wurde Katherina Reiche, der Parlamentarischen Staatssekretärin beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, übergeben.

Inhaltlich geht es darum, Brennstoffzellen und die Verwendung von Wasserstoff zu fördern. Die Gruppen erwarten zur Marktdurchdringung nicht nur Hilfe von der Regierung, sondern wollen auch selbst einen großen Teil dazu beitragen: Es geht um über zwei Milliarden Euro.

Wasserstoff soll Brücke schlagen

Wasserstoff ist nach Ansicht der Initiativen wichtig für das gelingen der Energiewende. So kann Wasserstoff einfach und effektiv mit regenerativ erzeugtem Strom produziert werden. Es verfügt nicht nur über eine Stromspeicherfunktion, sondern kann auch als erneuerbarer Kraftstoff im Verkehrssektor eingesetzt werden. Performing energy sieht Wasserstoff als „Brücke zwischen der erneuerbaren Stromwirtschaft und nachhaltiger Mobilität“. Wichtig ist nach Meinung des Industrie- und Wissenschaftsverbunds auch die gleichzeitige Betrachtung der drei Energiesektoren Strom, Verkehr und Wärme. Diese fehle allerdings im aktuellen Entwurf zum Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) völlig. Die Novellierung biete jedoch die Chance, durch Berücksichtigung von Power-to-Hydrogen „die gesamte Energieinfrastruktur Deutschlands zu flexibilisieren“. Die Parlamentarische Staatssekretärin Katharina Reiche zeigt sich erfreut über das vorgelegte Konzeptpapier und vor allem über den finanziellen Beitrag der Partner aus Wissenschaft und Industrie.

Keine Letzverbraucherabgaben für regenerativ erzeugten Wasserstoff

Das Konzept beinhaltet ein Markteinführungsprogramm für „Power-to-Hydrogen“, welches jedoch einige Punkte anmahnt, damit sich die Technologien auch wirklich etablieren. So sieht der Entwurf die Befreiung von entsprechenden Anlagen von den Letztverbraucherabgaben vor, sofern der Wasserstoff mit erneuerbarem Strom produziert wurde. Wenn die gewonnen Brennstoffe im Verkehr eingesetzt werden, sollen sie außerdem als besonders Treibhausgasmindernd eingestuft werden, um so die Attraktivität für einen flächendeckenden Einsatz zu erhöhen.

Mitglieder: Von DLR bis Shell und Total

Das Konzeptpapier wurde in Berlin von den Initiativen performing energy, cep und H2 Mobility vorgestellt. Zu den Mitglieder und Partner gehören zahlreiche bekannte Unternehmen und Wissenschaftseinrichtungen. Darunter sind zum Beispiel Mineralölkonzerne wie Shell und Total, mehrere Autobauer, aber auch Forschungseinrichtungen wie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt.

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