22.04.2014, 10:19 Uhr

Öl-Gau im Münsterland: Verdacht auf undichte Salzkaverne erhärtet sich

Münster - In der letzten Woche ist an mehreren Stellen im westlichen Münsterland Öl an die Oberfläche getreten, das nicht nur die Böden verseucht hat. Seither wird mit Hochdruck an der Ursache geforscht.

An einer der Rohrleitungen, die zu den unterirdischen Salzkavernen führt, kann es nicht liegen, Drucktests haben nach einem Bericht in den Westfälischen Nachrichten (WN) ergeben, dass diese Leitungen dicht sind. Damit bleibt noch die Salzkaverne selbst, die undicht sein könnte.

Salzkaverne rückt in den Fokus der Ursachenforschung

Die Ursache für das unkontrollierte Austreten von Öl an mehreren Stellen bei Gronau Epe im westlichen Münsterland ist weiter unklar. Ausgeschlossen werden kann inzwischen, dass eine Öl-Pipeline, die Ochtrup mit der unterirdischen Lagerstätte in den Salzkavernen verbindet, undicht ist. Laut WN-Bericht habe ein Sprecher der Bezirksregierung Arnberg erklärt, dass nun unter anderem die Salzkaverne S 5 näher in den Fokus der Untersuchung rückt. An dieser Kaverne ist im Februar 2014 ein Druckabfall festgestellt worden. Inzwischen sind weitere Spezialgeräte und Fachleute im Einsatz, um den Grund für die Öllachen an Bauernhöfen und auf den Weiden bei Epe zu ermitteln.

Ursache für Ölaustritte bei Etzel immer noch nicht geklärt

Auch im niedersächsischen Etzel war es im letzten Jahr zu Ölaustritten in der in der Nähe von unterirdischen Lagerstätten gekommen. Rund 40.000 Liter waren auf dem Kavernen-Gelände der Firma IVG Caverns ausgelaufen. Wie die Bürger-Initiative BI Lebensqualität Horsten/Etzel/Marx e.V. erklärt, ist die tatsächliche Ursache dort trotz staatsanwaltschaftlicher Ermittlungen immer noch nicht gefunden. Für die Initiative dürfte die Feststellung, dass Kavernen sicher sind, sich nunmehr wohl als Trugschluss erweisen.

Dicht oder undicht? Auch Atommüll liegt in Sazkavernen

Besonders heikel ist die Frage, ob die Sazkavernen dicht sind oder nicht, wenn statt der Ölreserven Atommüll zwischen- oder endgelagert wird. Das Beispiel Asse zeigt, wie gefährlich und teuer die Folgen sein können. Im Atommüll- Zwischenlager Asse in Nuiedersachsen liegen derzeit rund 126.000 Atommüll-Fässer. Da in diesem Lager radioaktiv kontaminierte Salzlauge aufgetreten und zudem zehntausende Liter Wasser eingedrungen sind, sollen die Fässer wieder aus der Asse geholt werden. Die Kosten gehen in die Milliarden. Zur Rückholung wurde extra das Gesetz zur Beschleunigung der Rückholung radioaktiver Abfälle und der Stilllegung der Schachtanlage Asse II verabschiedet. Mit der Umsetzung der Rückholung könne aber laut Umweltministern Barbara Hendricks (SPD) erst 2033 begonnen werden.

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