26.08.2014, 14:41 Uhr

UBA plädiert für E-Bikes

Dessau-Roßlau – Elektro-Räder sind schneller als herkömmliche Fahrräder ohne Antrieb und gleichzeitig umweltfreundlicher als das Auto. In den letzten Jahren zeigt die Verkaufskurve für E-Bikes und Pedelecs steil nach oben. Nun macht sich auch das Umweltbundesamt (UBA) für die Nutzung von Elektro-Rädern stark und spricht von einer - wenn auch kleinen - "Mobilitätsrevolution".

"E-Räder, also von Elektromotoren unterstützte Fahrräder, brauchen im Vergleich zum Auto nicht nur weniger Platz, sie sind auch deutlich preisgünstiger. Zudem profitieren Gesundheit und Umwelt von den neuen Rädern", so Maria Krautzberger, die Präsidentin des UBA. "E-Räder sind ein wichtiger Baustein für die nachhaltige Mobilität von heute. Viele Kommunen müssen sich aber noch besser einstellen auf den neuen Trend zum Zweirad. So sind die Radwege noch nicht überall an die höhere Geschwindigkeit von E-Rädern angepasst."

UBA: Treibhausgas-Emissionen nach 100 km ausgeglichen

Zu Elektor-Rädern zählt das UBA dabei nicht nur E-Bikes, sondern auch Pedelecs. Der Unterschied zwischen diesen beiden Varianten ist, dass nur das E-Bike auch rein elektrisch fahren kann. Das Pedelec hingegen unterstützt den Fahrer bis zu einer Geschwindigkeit von 25 km/h, aber nur, wenn er in die Pedale tritt. Das UBA begründet seine Pladoyer damit, dass beide Räder leise sind und die Emissionen (CO2, Feinstaub, Stickstoffoxide) nur vom Anteil konventioneller Kraftwerke im deutschen Stromnetz abhängen. Diese sinken jedoch proportional zum Ausbau der erneuerbaren Energien. Die Treibhausgasemissionen, die bei der Herstellung der oft verwendeten Lithium-Ionen-Akkus anfallen, sind laut UBA bereits nach 100 zurückgelegten Kilometern mit dem Elektrorad ausgeglichen.

Mit normalen Fahrrädern wird durchschnittlich eine Strecke von fünf Kilometern zurückgelegt. Bei Elektrorädern ist die durchschnittliche Distanz um fünf km höher. Laut UBA liegen 75 Prozent aller zurückgelegten Wege in dem Entfernungsbereich von bis zu zehn km. Für diese Strecke verbraucht ein Elektro-Rad ungefähr so viel Energie, wie 0,7 Liter Wasser benötigen, um zu kochen. Auch der Lastentransport wird durch die elektrische Unterstützung deutlich erleichtert.

Das UBA rät daher den Kommunen, Radwege an die Elektro-Räder anzupassen, welche teils mit höheren Geschwindigkeiten unterwegs sind. Oft sind die Wege der Räder und Fußgänger noch parallel geführt, was ein hohes Unfallrisiko für alle Beteiligten birgt.

Vorteile für die Kommunen

Wie das UBA weiter mitteilt, sorgt mehr Radfahren und mehr zu Fuß gehen für eine größere Stadtqualität. Dies habe das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung ermittelt. Wenn Bürger mehr mit dem Rad zur Arbeit oder in die Stadt fahren, wirke das sich zudem auf den Verkehr der Autos auf den Straßen aus. Anscheinend ist in hochbelasteten Ballungsräumen die Hälfte der Wege mit dem Auto kürzer als fünf km. Mit dem Fahrrad legt man diese Strecke vor allem im Feierabendverkehr deutlich schneller zurück, das Elektro-Rad schaffe diese Entfernung natürlich noch rascher. Weiterer Vorteil: Räder brauchen im Vergleich zum Auto deutlich weniger Platz, es ist günstiger und man hat normalerweise keine Probleme, einen Abstellplatz zu finden. Dabei sollten Wohnungsvermieter und Arbeitgeber auch im eigenen Interesse für mehr gesicherte Abstellanlagen sorgen, so das UBA.

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