28.10.2014, 12:19 Uhr

Schweizer Solar-Ausrüster Meyer Burger leidet unter GT-Insolvenz

Thun, Schweiz – Der Solar-Maschinenausrüster Meyer Burger Technology AG aus der Schweiz passt seine Produktionskapazitäten am Standort Colorado Springs in den USA an. Grund ist die Insolvenz des US-Partners GT Advanced Technologies Inc.

Die Produktion im US-Bundesstaat war speziell für ein Projekt mit GT ausgebaut worden, doch das überraschende Insolvenzverfahren mach den Schweizern einen Strich durch die Rechnung. Über hundert Arbeitsplätze sollen wieder abgebaut werden, die Aktie ist am Montag stark abgefallen.

Meyer Burger glaubt nicht an Fortführung des Projekts

GT ist Kunde der Meyer Burger Gruppe und hat Anfang Oktober 2014 beim U.S. Bankruptcy Court in New Hampshire unerwartet Gläubigerschutz nach dem US-Insolvenzrecht beantragt. Die Verfahren laufen und können noch mehrere Monate dauern.

Wie Meyer Burger mitteilt, wurden der Mitarbeiterbestand am Standort in Colorado Springs in den vergangenen zwölf Monaten speziell für ein Projekt mit GT im Bereich des Schneidens von Saphir mit industriellen Diamantdrahtsägen und Diamantdrahtmaterialien erhöht. Nun geht Meyer Burger aufgrund des bisherigen Verfahrensstatus und weiteren Kundengesprächen davon aus, dass GT das Projekt nicht wie geplant weiterführen wird. Verwaltungsrat und Geschäftsleitung der Meyer Burger Gruppe haben daher beschlossen, die speziell für dieses Projekt aufgebauten Kapazitäten in Colorado Springs sofort zu reduzieren, was zu einem Personalabbau von 105 Personen an diesem Standort führt.

Es bleiben 200 Mitarbeiter in Colorado Springs

Meyer Burger beschäftigt am Standort Colorado Springs nach der Personalreduktion noch rund 200 Personen, die das Geschäft in den USA mit Schnittlösungen und Diamantdrahttechnologie für die Solarindustrie, aber auch Saphirindustrie und andere Industriezweige betreiben.

Die Aktie von Meyer Burger ist im Handel am Montag bereits deutlich um gut sechs Prozent zurückgefallen. Im Handel am heutigen Dienstag legt das Papier bislang wieder ein wenig zu (+0,8 Prozent, 6,69 Euro, Stand 12:04 Uhr).

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