15.01.2015, 14:49 Uhr

Rekord: Japan baut 8.000 MW Photovoltaik-Leistung

Münster - Der Ausbau der Photovoltaik in Japan geht deutlich schneller voran als gedacht. Im Jahr 2014 sollen Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von über 8.000 MW ans Netz gegangen sein. Damit wird sogar der deutsche Jahres-Zubaurekord übertroffen.

Trotz anhaltender Rezession ist Japans Photovoltaik(PV)-Markt weiter auf Erfolgskurs. Dies scheint vor allem an den Fördermethoden des Staates zu liegen. Japan verfolgt dabei einen gegensätzlichen Ansatz zu Deutschland oder Großbritannien.

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Auf Grundlage von Analysen des japanischen Forschungsinstituts RTS PV kann im Land der aufgehenden Sonne von einem Zubau an PV-Anlagen von etwa 8.000 MW gesprochen werden. „Die Zahlen sind noch nicht raus, aber ich erwarte dass der Zubau die 8 Gigawatt überschreiten wird – wahrscheinlich“, so der Sprecher von RTS PV, Dr. Hiroshi Matsukawa. Dies liege vor allem an den von Japan durchgeführten Fördermechanismen für die Solarenergie. Im Gegensatz zu Deutschland werden die Einspeisevergütungen in Japan ab dem Zeitpunkt der Genehmigung des Projektes zugesagt.

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Die zuvor ausgegebene Prognose von Bloomberg new energy finance (BNEF) wurde damit jedoch nicht bestätigt. BNEF prognostizierte im Dezember 2014 noch einen Zubau von 10.300 bis 11.900 MW an neuer PV-Leistung in Japan. Doch auch im Top-Markt China werden die zunächst angepeilten Ziele wohl nicht erreicht. Chinas Zubau wurde mit unter 10.000 MW prognostiziert. Die offiziellen Zahlen aus China werden offenlegen, ob Japan sich zum weltweit größten Markt gemausert hat. Mit 8.000 MW hat Japan aber schon den deutschen Rekord beim PV-Zubau aus dem Jahr 2012 gebrochen.

Zubaurekord in Deutschland bei 7.600 MW

In Deutschland geht der PV-Zubau derweil drastisch zurück. Im Rekordjahr 2012 konnte Deutschland noch einen PV-Zubau von rund 7.600 MW melden, im Jahr 2014 sind es in den ersten elf Monaten noch knapp 1.800 MW gewesen. Damit wird aller Voraussicht nach der gesetzlich festgelegte PV-Zubaukorridor der Bundesregierung von 2.400 bis 2.600 MW pro Jahr unterschritten. Dennoch sinken die Vergütungssätze für PV-Leistung immer weiter. Durch die Unterschreitung des Korridors wird die Einspeisevergütung im Zeitraum vom 1. Januar 2015 bis zum 1. März 2015 jeweils zum Monatsersten um weitere 0,25 Prozent sinken. Damit dürfte sich der Negativtrend beim PV-Zubau weiter fortsetzen.

Quelle: IWR Online
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