26.01.2015, 10:34 Uhr

BMWi fördert neue Wasserkraft-Maschine

Siegen - Viele neue Ideen landen auf dem Tisch von Prof. Jensen am Lehrstuhl für Wasserbau und Hydromechanik der Uni Siegen. Manche dieser Ideen sind interessant, oft aber auch unrealistisch. Doch ein Vorschlag zur Gewinnung von Energie aus Fließgewässern hat Potenzial.

Die Uni Siegen und Erfinder Hans-Ludwig Stiller arbeiten seit dem 1. Oktober 2014 gemeinsam am Projekt „StEwaKorad“. Die Abkürzung steht für „Stiller Energiewandler Kompaktwasserrad“. Es handelt sich um eine neue Wasserkraftmaschine. Prof. Jensen von der Uni Siegen: „Es ist die erste Idee seit langer Zeit, bei der erkennbar war, dass sie die hohen Ansprüche für die Entwicklung von Technologien im Zuge der Energiewende erfüllt.“

Wasserkraftanlage für kleine Fallhöhen

Vorteil der neuen Wasserkraftmaschine ist, dass die Technik mit kleinen Fallhöhen und geringen Fließgeschwindigkeiten funktioniert. „Das sind Bereiche, die bisher von keiner anderen Wasserkraftmaschine abgedeckt werden“, sagt Prof. Jensen. Die größten Vorteile des „StEwaKorad“ sind: Die Maschine läuft komplett eingetaucht im Wasser, verfügt über Vor- und Rückwärtslauf und kann optimal auf die Richtung der Strömung im Wasser ausgerichtet werden.

Neue Anwendungsbereiche in der Wasserkraft

Mit der neuen Wasserkraftanlagen erschließen sich ganz neue Einsatzbereiche. Mobile oder stationäre Gezeiten- und Strömungsaggregate zählen dazu, aber auch Hybridlösungen, wahlweise als Generator an einem Segelboot oder als Antriebssystem. Das „StEwaKorad“ könnte auch Leucht-Bojen selbstständig mit Energie versorgen. In die Umwelt fügt sich die Maschine zudem ohne Schäden für die Natur oder die Tierwelt ein. „Überall, wo Strömung ist, kann man diese Maschine einbauen“, sagt Erfinder Stiller.

BMWi fördert das Wasserkraft-Projekt

Ein Patent liegt bereits vor, jetzt hat die Forschungsarbeit begonnen. Das Projekt wird mit einer Gesamtsumme in Höhe von 287.791 Euro vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) bis zum 31. März 2016 gefördert. Die optimale Wirkung der Maschine wird im Wasserbau-Labor der Uni Siegen erforscht.

Quelle: IWR Online
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