24.02.2015, 17:16 Uhr

US-Klimaskeptiker Willie Soon wegen undurchsichtiger Zahlungen unter Druck

Münster – Der US-Klimaforscher Wei-Hock Soon soll für seine Untersuchungen und Studien auf undurchsichtige Art von der Energieindustrie bezahlt worden sein. Der Klimaexperte ist insbesondere in den USA für seine Forschungen bekannt, die einen vom Menschen verursachten, schädlichen Klimawandel verneinen.

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat zahlreiche Dokumente veröffentlicht, die die Zahlung verschiedener Beträge für die Untersuchungen Soons belegen. Auch die New York Times (NYT) hat dieses Thema am Wochenende auf ihrer Titelseite positioniert. Wie die Zeitung berichtet, will nun der Instituts-Chef von Wei-Hock oder auch Willie Soon eine interne Untersuchung veranlassen.

Exxon Mobil und Co. zahlten über eine Million Dollar

Willie Soon arbeitet für das Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics (CfA). Nach den nun veröffentlichten Dokumenten soll er in den letzten zehn Jahren über eine Million US-Dollar von der fossilen Energieindustrie bekommen haben. Unter den Geldgebern sind Exxon Mobil, die Southern Company oder das American Petroleum Institute zu finden. In knapp zehn Fällen habe er dabei die journalistisch-wissenschaftlichen Regeln der transparenten Darstellung der Finanzierung missachtet. Das räumt laut NYT auch Charles R. Alcock, Direktor des Harvard-Smithsonian Center ein. Er denke, dass das Verhalten Soons unangemessen gewesen sei. Alcock wolle das Thema intern mit Dr. Soon diskutieren und aufarbeiten.

Soon bereits früher aufgefallen

Soon war bereits früher in ähnlichen Zusammenhängen aufgefallen. Laut Medienberichten war er vor über zehn Jahren wegen eines Beitrags in der Fachzeitschrift "Climate Research" unter Beschuss geraten. Dieser Beitrag hätte nach Meinung von Fachleuten wegen wissenschaftlicher Mängel nicht veröffentlicht werden dürfen. Der Herausgeber sei am Ende zurückgetreten. Auch darin hatte Soon den Klimawandel relativiert. Dennoch sei Soon immer wieder von klimaskeptischen Institutionen und Parteien vor allem in den USA als Referenz und Experte zum Thema Klimawandel genannt worden.

Quelle: IWR Online
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