02.03.2015, 17:14 Uhr

Deutsche Börsen-Strompreise klettern im Februar

Leipzig/Paris – Die Strompreise an der Börse haben im Februar 2015 gegenüber dem Januar durch die Bank zugelegt. Trotz des Preisanstiegs in Deutschland ist der Strom in Frankreich oder der Schweiz deutlich teurer.

Im Marktgebiet Deutschland/Österreich erreicht der durchschnittliche Börsenpreis für eine Kilowattstunde (kWh) Grundlaststrom im Februar 3,67 Cent (Jan.: 2,87 Cent/kWh). Das sind gut 28 Prozent mehr als im Januar 2015. In Frankreich müssen dagegen über 30 Prozent mehr bezahlt werden als in Deutschland.

Spotmarkt-Preise: Deutscher Strom wird wieder teurer

Am Spotmarkt der Epex Spot beläuft sich der mittlere Strompreis für Grundlaststrom in Deutschland im Day-ahead-Handel im Februar 2015 auf 3,67 Cent/kWh und ist damit gegenüber Januar 2015 um 27,9 Prozent gestiegen (Januar 2015: 2,87 Cent/kWh). Teurer war Grundlaststrom zuletzt im November 2013 (3,92 Cent je kWh), auch wenn der letzte November ein ähnliches Niveau erreichte (November 2014: 3,64 Cent je kWh). Beim Spitzenlaststrom (Stromlieferung für die Zeit von 8:00 bis 20:00 Uhr) ist der Preisanstieg im Februar 2015 mit rd. 19,9 Prozent auf 4,21 Cent/kWh sogar noch deutlicher (Januar 2015: 3,51 Cent/kWh).

Auch mit Blick auf die letzten 12 Monate klettern die Strompreise. Gegenüber dem Februar 2014 (3,36 Cent/kWh) steigt der Preis um 9,2 Prozent. Der Preis für Spitzenlaststrom zieht mit 8,2 Prozent etwas weniger stark an (Februar 2014 3,89 Cent/kWh). Die Berechnungsmethode der Epex Spot, bei der die Preise der Wochenendtage für die Kalkulation unberücksichtigt bleiben, liefert für den Februar 2015 einen mittleren Wert von 4,65 Cent/kWh (Februar 2014: 4,38 Cent/kWh).

Strompreise in Frankreich und der Schweiz mit über 5 Cent deutlich teurer

Ebenso markant wie in Deutschland fällt der Strompreisanstieg in den Nachbarländern aus. In Frankreich steigt der Preis für Grundlaststrom im Day-ahead-Handel um 21,3 Prozent auf 5,01 Cent die kWh (Januar 2015: 4,13 Cent/kWh) und ist damit 36 Prozent teurer als deutscher Strom. Auf Jahressicht legt der Preis in Frankreich um 29,5 Prozent zu (Februar 2014: 3,87 Cent/kWh). In der Schweiz steigt der Preis um 15,7 Prozent auf 5,09 Cent je kWh (Januar 2015: 4,74 Cent/kWh).

Terminmarktpreise steigen nur verhalten

Die Preise für Stromlieferungen in der Zukunft entfernt sich nur langsam von der Drei-Cent-Marke. Der mittlere Terminmarktpreis für Grundlaststrom zur Lieferung im Jahr 2016 liegt im Februar 2015 mit rd. 3,29 Cent die kWh nur knapp über dem Preis des Vormonats (Januar 2015: 3,18 Cent / kWh). Gegenüber dem Vorjahr fällt der durchschnittliche Terminmarktpreis sogar um fast 10 Prozent (Februar 2014: 3,64 Cent/kWh). An den Strombörsen wird derzeit das Lieferjahr 2018 am günstigen gehandelt. Marktteilnehmer können sich für 3,13 Cent je kWh mit Strom eindecken. Nur etwas teurer ist das Lieferjahr 2017 (3,20 Cent/kWh). Auch die Preise für die weiter in der Zukunft liegenden Lieferperioden bewegen sich auf dem Niveau des Lieferjahres 2018. Mit 3,39 Cent/kWh ist Grundlast-Strom zur Lieferung im Jahr 2021 derzeit der teuerste, während Strom für das Lieferjahr 2016 für 3,30 Cent die kWh zu bekommen ist (Abrechnungspreise vom 27.02.2015).

Termin- und Spotmarkt an der Strombörse

Am Spotmarkt der Strombörse werden kurzfristige Stromkontingente gehandelt (selbiger Tag = Intraday oder für den nächsten Tag = day-ahead). Am Terminmarkt werden dagegen längerfristige Stromeinkäufe getätigt. Stromhändler und Großabnehmer können dort Strom zur Lieferung in den nächsten Jahren einkaufen.

Quelle: IWR Online
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