05.03.2015, 13:22 Uhr

RENIXX zündet erneut Turbo: Gewinn-Nachrichten beflügeln GCL-Poly und Hanergy - E.ON-Aktie klettert trotz Gerüchte um Rekordverlust

Münster – Der RENIXX macht im Aktienhandel am Donnerstagvormittag erneut kräftige Gewinne: Bereits am Morgen war der Index nach oben geschossen und notiert gegen Mittag bei 485,39 Punkten, das ist ein Plus von bislang 2,6 Prozent. Es ist auch der höchste Stand seit 45 Monaten. Erneut schieben Solaraktien aus China den Index kräftig an.

In Europa steht heute das Treffen des geldpolitischen Rats der Europäischen Zentralbank (EZB) am Nachmittag auf Zypern im Fokus der Märkte und Anleger. EZB-Chef Mario Draghi könnte nähere Infos zum angekündigten Ankauf-Programm für Staatsanleihen bekannt geben. Der DAX legt bislang um eine halbes Prozent auf 11.447 Punkte zu. Der Eurokurs gibt um weitere 0,3 Prozent auf 1,104 US-Dollar nach. Es ist der tiefste Stand seit gut elf Jahren. Der Goldpreis bewegt sich bei ziemlich genau 1.200 US-Dollar je Feinunze (+0,2 Prozent).

Positive Gewinne-Mitteilungen aus Hongkong beflügeln RENIXX

Im RENIXX dominieren zwei Solar-Unternehmen mit Hauptsitz in Hongkong die Gewinnerliste. GCL-Poly Energy legen um 15,6 Prozent auf 0,26 Euro und Hanergy Thin Film um 14,4 Prozent auf 0,86 Euro zu. Der Solarsilizium-Hersteller GCL-Poly hat einen sogenannte „positive profit alert“ (etwa: positive Gewinn-Mitteilung) veröffentlicht, wonach das Unternehmen im Jahr 2014 einen Nettogewinn in Höhe von 1,8 Mrd. Hongkong-Dollar erwirtschaftet hat (etwa 210 Mio. Euro). Im Jahr zuvor wurde noch ein deutlicher Verlust eingefahren. Eine ähnliche positive Gewinnnachricht hatte am Vortag schon Hanergy Thin Film veröffentlicht.

Rechtsgutachten klingt positiv für E.ON

Im DAX läuft die Adidas-Aktie mit einem Kursgewinn von 3,4 Prozent auf 71,37 Euro vorne weg. Der Sportartikel-Hersteller will das Ergebnis 2015 deutlich steigern. Die Dividende soll trotz eines Ergebniseinbruchs in 2014 bei 1,50 Euro konstant bleiben. Auch die E.ON-Aktie steigt (+1,3 Prozent, 14,26 Euro). In den Medien wird bereits über die Zahlen von E.ON berichtet, die eigentlich erst am 11. März kommen sollen. Es wird von einem Rekordverlust in Milliardenhöhe gesprochen. Die Analysten von Goldman Sachs bewerten zudem ein Rechtsgutachten bezüglich E.ON positiv. Die geplante Aufspaltung des Konzerns könnte demnach bei der Finanzierung des Atomkraftwerke-Rückbaus Vorteile für das Unternehmen bringen.

Öl wird erneut teurer

Die Preise für Rohöl klettern am Donnerstagmittag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI steigt um 0,7 Prozent auf etwa 52,10 US-Dollar, ein Fass der Nordseesorte Brent verteuert sich um 2,2 Prozent auf rund 61,70 US-Dollar. Auch der Heizölpreis zieht moderat an (+0,3 Prozent), der Liter kostet aktuell 65,2 Cent (inkl. MWSt, bei Abnahme von 3.000 Litern). An den Tankstellen entwickelte sich der Preis gestern uneinheitlich. Während sich Diesel im Bundesdurchschnitt um 0,3 Prozent auf 1,21 Euro je Liter verbilligte, stieg der Preis für Super E10 um 0,2 Prozent auf 1,36 Euro.

Strompreise ziehen weiter an

Die Preise für Strom an den Strombörsen im Day-ahead-Handel zur Lieferung am morgigen Freitag ziehen erneut an. Im Durchschnitt liegt der Preis für Deutschland bei 3,95 Cent je Kilowattstunde (kWh) (+8,6 Prozent). In Frankreich klettert der Preis um 1,3 Prozent und liegt mit 5,02 Cent die kWh wieder über der 5-Cent-Marke. Der Preis für die Berechtigung, eine Tonne CO2 in der EU zu emittieren, fällt erneut um rund 0,9 Prozent auf aktuell 6,69 Euro.

Wind und Sonne tragen mit über 20.000 MW zur Deckung der Strom-Spitzenlast bei

Zur verbrauchsstarken Mittagszeit liefert die Windenergie am Donnerstag Strom mit einer Leistung von gut 14.000 Megawatt (MW), während die Sonnenenergie Strom mit einer Leistung von 6.400 MW beisteuert. Gemeinsam stellen diese beiden Erneuerbaren Energien über 20.000 MW zur Verfügung und damit knapp 30 Prozent der deutschen Stromerzeugung. Die konventionellen Kraftwerke liefern am Mittag 69.200 MW. Die Daten der EEX für konventionelle Kraftwerke beziehen sich dabei nur auf Kraftwerke ab einer Größe von 100 MW.

Quelle: IWR Online
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