02.04.2015, 08:30 Uhr

Windkraftanlagen trotzen Sturmtief Niklas

Rheine - Sturmtief Niklas ist keine Gefahr für Windenergieanlagen, auch wenn die orkanartigen Windgeschwindigkeiten vielerorts Bäume entwurzeln und Dächer beschädigen. Statt Besorgnis um Ausfälle von Windturbinen steht vielmehr die Frage nach der Höhe der Mehrerträge im Vordergrund.

Dies stellt das Windenergie-Serviceunternehmen Availon aus Rheine fest. "Wir hatten bislang kaum mehr als eine Handvoll Anlagen für eine gewisse Zeit in der automatischen Sturmabschaltung", sagte am Dienstagnachmittag (31.03.2015) Ulrich Schomakers, Geschäftsführer der über 1.450 Windenergieanlagen (WEA) betreuenden Availon GmbH.

Automatische WEA-Abschaltung erst bei minutenlangem Starkwind oder Extremböen

Ab Windgeschwindigkeiten, die über einen Zeitraum von zehn Minuten den Wert von 25 Meter pro Sekunde (90 Kilometer pro Stunde) übersteigen, oder Böen über 30 Meter über drei Sekunden (108 Kilometer pro Stunde) schalten Windenergieanlagen automatisch ab, so Availon. Die Rotoren drehen um 90 Grad in den Wind, um diesem keine Angriffsfläche mehr zu bieten.

Frage nach den Mehrerträgen der Windmüller steht im Vordergrund

Die in Deutschland installierten Anlagen müssten zudem mindestens Windgeschwindigkeiten von 60 Meter pro Sekunde (234 Kilometer pro Stunde) standhalten können. „In der Praxis liegt die Belastbarkeit deutlich höher. Für die deutschen Windmüller stellt sich also in den kommenden Tagen nicht die Frage, wie viele Anlagen noch stehen, sondern wie hoch die Mehrerträge aus Tief Niklas sind“, so Schomakers.

Rekord-Leistung: Wind- und Solaranalgen kommen zusammen auf knapp 44.000 MW

Ein neuer Rekord ist im Rahmen der jüngsten Sturmserie bereits festgestellt worden: Am Montag (30.03.2015) lieferten die Windenergie- und Solaranlagen gemeinsam zur Spitzenlastzeit Strom mit einer Leistung von knapp 44.000 Megawatt (MW), so viel wie noch nie zuvor. Windkraftanlagen produzierten dabei Strom mit über 30.000 MW und gleichzeitig Solaranlagen mit über 13.000 MW Leistung.

Quelle: IWR Online
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