01.06.2015, 15:59 Uhr

Fraunhofer Solarforscher eröffnen Institut in Chile

Freiburg - Die Fraunhofer-Gesellschaft forscht nun auch in Südamerika, um die Solarenergie-Nutzung vor Ort zu intensivieren. Solarthermische und photovoltaische Technologien und Anwendungen sollen mit Partnern aus Forschung und Industrie weiterentwickelt werden.

Das neue von der Fraunhofer Chile Research Foundation gegründete "Fraunhofer Center for Solar Energy Technologies" in Santiago de Chile ist nun eröffnet worden. Man will das das Potenzial des sonnenreichen Landes stärker nutzen und die Abhängigkeit von fossilen Energiequellen reduzieren.

Solare Prozesswärme, Wasseraubereitung und Photovoltaik im Fokus

Wissenschaftler des Fraunhofer Chile Research Center for Solar Energy Technologies (FCR-CSET), des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE und der Pontificia Universidad Católica de Chile werden gemeinsam an der Gewinnung von Strom und Wärme aus Solarenergie forschen. Das Forschungszentrum für Solarenergie ist in Anwesenheit der chilenischen Vizeministerin für Energie, Jimena Jara, offiziell eingeweiht. Ziel des FCR-CSET ist es, durch den Einsatz der umfangreichen Erfahrung des Fraunhofer ISE die Entwicklung einer nachhaltigen Solarwirtschaft in Chile zu unterstützen. Schwerpunktthemen am FCR-CSET sollen die Gewinnung von Strom und Prozesswärme und deren Speicherung sowie die Aufbereitung von Wasser mit Hilfe von Solarenergie sein. Erste Projekte sind die Erfassung von zuverlässigen Strahlungsdaten für zukünftige Solarkraftwerke und das Monitoring einer solaren Prozesswärmeanlage in einem Weingut.

Chile zu einer solaren Wirtschaft führen

Neben den Energie Vizeministerin Jara waren auch der deutsche Botschafter in Chile, die Vizerektorin der Pontificia Universidad Católica de Chile, und der Leiter der chilenischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft Corfo bei der Eröffnung mit dabei. Jara erklärte: „Wir freuen uns, die Aktivitäten des FCR-CSET zu unterstützen und wir werden seine Ergebnisse mit großem Interesse verfolgen. Wir hoffen, dass dieses Forschungszentrum nicht nur die Entwicklung der erneuerbaren Energien in Chile vorantreibt, sondern auch einen Industriezweig entstehen lässt, der unser Land hin zu einer solaren Wirtschaft führen kann«, so die chilenische Vizeministerin für Energie Jimena in ihrem Grußwort.

Höchste direkte Sonneneinstrahlung weltweit

Chile sei aus mehreren Gründen ein interessanter Standort für Solarenergie, erklärte Dr. Andreas Häberle, Leiter des Fraunhofer Chile Research Center for Solar Energy Technologies (FCR-CSET): „Es ist weltweit das Land mit der höchsten direkten Sonneneinstrahlung. Gleichzeitig stellt das dortige Klima hohe Ansprüche an die Beständigkeit von Materialien und Komponenten.“ In beiden Punkten verfügt das Fraunhofer ISE über umfangreiches Know-how. Die Wissenschaftler arbeiten dort seit vielen Jahren an solarthermischen und konzentrierenden Anwendungen. Außerdem testen sie Materialien und Komponenten unter extremen Witterungsbedingungen, um daraus z. B. Verfahren für die Langzeitstabilität abzuleiten.

Biotechnologie-Zentrum von Fraunhofer existiert bereits

Mit dem Fraunhofer Chile Research Center for Solar Energy Technologies (FCR-CSET) baut die Fraunhofer-Gesellschaft das Engagement in Chile weiter aus. Im Januar 2011 hatte das Fraunhofer Chile Research Center for Systems Biotechnology (FCR-CSB) seine Forschungsarbeit aufgenommen. Beide Zentren wurden unter dem Dach der Fraunhofer Chile Research Foundation gegründet und von der chilenischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft Corfo unterstützt. Einer der wichtigsten akademischen Kooperationspartner und Gründungsmitglied des FCR-CSET ist die Pontificia Universidad Católica de Chile (PUC) mit ihren Fakultäten für Ingenieurswissenschaften, Chemie und Geographie.

Quelle: IWR Online
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