24.06.2015, 08:43 Uhr

Atomkraftwerk Grafenrheinfeld: Die letzten Tage sind gezählt

Münster – „Da waren‘s nur noch 8“, diese Aussage kann am 27. Juni 2015 in Zusammenhang mit dem Atomausstieg in Deutschland gemacht werden. Denn dann wird das Kernkraftwerk Grafenrheinfeld vom Betreiber E.ON endgültig abgeschaltet. Die dann noch am Netz befindlichen acht Atomkraftwerke folgen sukzessive bis 2022.
Medienberichten zufolge ist der 27. Juni wohl der endgültige Tag der Abschaltung des Druckwasserreaktors Grafenrheinfeld mit einer Nettoleistung von 1.275 Megawatt (MW). Die Bürger der Umgebung feiern dieses historische Ereignis. Ein Abschaltfest hat demnach bereits stattgefunden. Am Sonntag soll eine ökumenische Andacht abgehalten werden.
AKW Grafenrheinfeld hätte noch bis zum Jahresende gedurft
Das Atomkraftwerk wurde im Jahr 1981 in Betrieb genommen und hätte eigentlich sogar noch ein wenig länger laufen können. Nach den Atomausstiegs-Plänen hätte der Reaktor im unterfränkischen Landkreis Schweinfurt noch bis zum Ende des Jahres laufen können. Doch der Betreiber E.ON entschied im März 2014, bereits früher Schluss zu machen. Als Grund wurden die hohen Kosten auch aufgrund der Brennelementesteuer genannt.
Nächste AKW-Abschaltung 2017
Ab Juli laufen in Deutschland dann nur noch acht Atomkraftwerke. Die nächste Abschaltung im Rahmen des Atomausstiegs folgt erst im Jahr 2017 (AKW Gundremmingen B), dann geht es 2019 mit dem AKW Philippsburg 2 weiter. Spätestens Ende 2021 sollen die Kernkraftwerke Grohnde, Brokdorf und Gundremmingen C abgeschaltet werden und ein Jahr später folgen dann die Anlagen Isar 2, Neckarwestheim 2 und Emsland.
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