19.08.2015, 13:26 Uhr

RENIXX fällt hart: Canadian Solar nach Zahlen unter Druck – Vestas schwach trotz starkem Auftragseingang – China Ming Yang steigert Gewinne

Münster – Der RENIXX World gibt am Mittwochvormittag die Vortagesgewinne komplett wieder ab. Das globale Börsenbarometer für erneuerbare Energien fällt um 2,2 Prozent auf 495,32 Punkte. Neueste Zahlen liegen für einen Solarmodul-Hersteller und zwei Windenergieanlagen-Hersteller vor, aber diese entsprechen nicht in jedem Fall den Erwartungen der Anleger.

Der deutsche DAX gibt ebenfalls nach (-0,9 Prozent, 10.805 Punkte), wenn auch nicht so deutlich wie der RENIXX World. Inzwischen ist die Entscheidung des Deutschen Bundestages für das dritte Milliarden-Hilfspaket für Griechenland gefallen, was aber nicht als Überraschung gilt. Am Devisenmarkt legt der Eurokurs um 0,1 Prozent auf 1,104 US-Dollar zu. Gold verteuert sich um 0,3 Prozent auf 1.121 US-Dollar je Feinunze.

Vestas-Aktie fällt zurück trotz Umsatz- und Gewinnsteigerung

Im RENIXX geht die rote Laterne des Verlierers an die Aktie des Solarmodul-Herstellers Canadian Solar (-11,8 Prozent, 19,45 Euro). Anders als beispielsweise bei Trina Solar sind bei Canadian Solar die Umsätze sowie die Gewinne im zweiten Quartal 2015 gegenüber dem Vorquartal gesunken. Auch die Aktie des dänischen Windenergie-Riesens Vestas geben nach der Vorlage der Zahlen nach (-2,6 Prozent, 49,95 Euro). Dabei hat Vestas die wesentlichen Kennzahlen verbessert und insbesondere einen kräftig anziehenden Auftragseingang vorzuweisen. Besser fällt das Anleger-Urteil für die Zahlen des chinesischen Windkraftanlagen-Herstellers China Ming Yang aus. Dort haben sich die Umsätze sowie die Gewinne kräftig verbessert.

DAX: Lanxess und Thyssenkrupp am Indexende

Im DAX verbilligen sich die Titel des Spezialchemie-Konzers Lanxess aus Köln am deutlichsten (-3,0 Prozent, 48,69 Euro). Kursrelevante neue Unternehmens-Nachrichten oder Analysten-Kommentare liegen nicht vor. Schwach tendieren auch Thyssenkrupp (-2,0 Prozent, 21,07 Euro) und Lufthansa (-2,0 Prozent, 11,64 Euro). Jefferies-Analysten haben ihre Kaufempfehlung für die Thyssenkrupp-Aktie bestätigt. Allerdings leide das Investitionsgütergeschäft aus Sicht der Experten unter der nachlassenden Nachfrage aus China. Alle Kursdaten der genannten Einzelaktien stammen, sofern nicht anders angegeben, von der Börse Stuttgart.

Ölpreise zucken auf und ab

Die Ölpreise sind am Mittwochmorgen schwach gestartet, dann angestiegen und anschließen wieder leicht gesunken. Für die US-Rohölsorte WTI steht nun ein Preisanstieg von rund 0,1 Prozent auf etwa 42,90 US-Dollar je Barrel zu Buche. Die Nordseesorte Brent steigt im Preis knapp 0,6 Prozent und kostet etwa 48,80 US-Dollar je Fass. Auch der Heizölpreis steigt leicht um 0,2 Prozent auf 56,7 Cent je Liter (inkl. MWSt, bei Abnahme von 3.000 Litern). Dagegen haben sich die Spritpreise an den Tankstellen gestern kaum bewegt: Der Liter Diesel kostete im Bundesdurchschnitt unverändert 1,13 Euro und der Liter Super E 10 war am Dienstag für 1,39 Euro zu bekommen (-0,3 Prozent).

Strompreise sinken

Im Day-ahead-Handel an der Strombörse EPEX Spot bewegen sich die Preise für Strom zur Lieferung am morgigen Donnerstag in Deutschland und Frankreich in gleicher Richtung. Der Strompreis im deutschen Marktgebiet sinkt um rund 5,4 Prozent auf 3,74 Cent je Kilowattstunde (kWh), der Preis in Frankreich fällt um 13,3 Prozent und notiert bei 3,33 Cent die kWh. Der Preis für ein Zertifikat, welches zur Emission einer Tonne CO2 in der EU berechtigt, steigt gegenüber dem gestrigen Schlusskurs um 0,2 Prozent auf aktuell 8,28 Euro.

Solarleistung in Deuscthland klettert bis auf 15.000 Megawatt

Die Photovoltaikanlagen in Deutschland liefern zur verbrauchsstarken Mittagszeit Strom mit einer Leistung von ca. 15.000 Megawatt (MW). Die Windenergie steuert nochmals 1.300 MW bei, so dass diese beiden erneuerbaren Energien gemeinsam etwa 16.300 MW oder knapp 27 Prozent der deutschen Stromerzeugung zur Mittagszeit abdecken. Die konventionellen Kraftwerke liefern am Mittag Strom mit einer Leistung von 43.900 MW. Die Daten der EEX beziehen sich dabei nur auf Kraftwerke ab einer Größe von 100 MW.

Quelle: IWR Online

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