24.09.2015, 08:04 Uhr

Weltweiter Windenergiemarkt vor der 400.000-Megawatt-Marke

Bonn – Ende Juni 2015 waren weltweit Windenergieanlagen mit einer Leistung von gut 392.900 Megawatt installiert. Bis zum Ende des Jahres wird die Schallmauer von 400.000 Megawatt locker durchbrochen.

Dies zeigen die aktuellen Zahlen der World Wind Energy Association (WWEA) aus Bonn. Im ersten Halbjahr 2015 sind demnach neue Anlagen mit einer Leistung von 21.700 Megawatt (MW) errichtet worden. Das ist deutlich mehr als in den ersten sechs Monaten des Vorjahres.

428.000 Megawatt Windenergie bis zum Jahresende 2015

Im Vorjahr 2014 sind nach den Zahlen der WWEA im ersten Halbjahr 2014 lediglich etwa 17.600 MW neu hinzugekommen, im ersten Halbjahr Jahr 2013 waren es sogar nur 13.900 MW. Zusammen können die Windturbinen, die rund um den Erdball aufgestellt sind, immerhin etwa vier Prozent der globalen Stromnachfrage decken, teilte der Verband mit. Das Wachstum in der ersten Jahreshälfte 2015 betrug 5,8 Prozent bezogen auf die insgesamt errichtete Windenergie-Leistung. Damit hat sich das Wachstum gegenüber den Vorjahren ebenfalls noch gesteigert (1. HJ 2014: 5,6 Prozent; 1. HJ 2013: 4,9 Prozent). Bis zum Jahresende erwartet der WWEA eine weltweit installierte Windenergie-Leistung von 428.000 MW.

WWEA: Akteursvielfalt in der Windbranche zumindest erhalten

Die Gründe für den Windenergieboom liegen nach Einschätzung des Windkraft-Verbands in den wirtschaftlichen Vorteilen durch die Windenergie. Die Wettbewerbsfähigkeit der Windenergie sei gestiegen, die internationale Versorgungssicherheit bezüglich Gas und Öl sei hingegen unsicher. Schließlich wachse der Druck durch den Klimawandel, auf emissionsfreie Technologien umzuschwenken.

WWEA-Generalsekretär Stefan Gsänger erklärte, dass der weltweite Windenergiemarkt boome wie noch nie zuvor. Wichtigster Markt sei nach wie vor China mit einem Zubau von über 10.000 MW im ersten Halbjahr. Stark seien zudem die Windenergiemärkte in den USA, in Deutschland und Indien. Brasilien zeige die höchsten Wachstumsraten, die Windenergie-Leistung dort sei seit Jahresbeginn um 14 Prozent ausgebaut worden. Dafür entwickelten sich einige europäische Märkte schwach und auch in Deutschland erwarte man in den nächsten Jahren wieder einen deutlichen Rückgang. Gsänger betonte, dass die Windenergie-Industrie sich auch aufgrund der Vielfalt der involvierten Akteure so stark entwickelt habe. Es sei entscheidend, diese Akteursvielfalt aufrechtzuerhlaten bzw. weiter zu steigern.

Quelle: IWR Online

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