24.09.2015, 11:40 Uhr

Erneuerbare-Energien-Verband findet KWK-Gesetzentwurf "durchwachsen"

Berlin - Der vom Bundeskabinett beschlossene Entwurf zum neuen Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWGK) bringt aus Sicht des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE) teils gute Ansätze, lasse aber relevante Punkte offen. Das KWKG bleibe "durchwachsen".

Gut sei, dass künftig Kohlekraftwerke keine KWK-Förderung mehr bekommen sollen. Enttäuschung klingt u.a. hinsichtlich fehlender Anreize zur Flexibilisierung von KWK-Anlagen durch.

BEE: KWKG bleibt so Gesetz zur Förderung fossiler Energieträger

Für die Erreichung des Ziels, die KWK zu flexibilisieren, sei der Gesetzentwurf halbherzig ausgefallen, so der BEE. Die KWK-Förderung solle höher sein, wenn der Strom benötigt wird, als zu Zeiten niedrigen Bedarfs, insbesondere im Sommerhalbjahr. Dieser wichtige Schritt werde im Gesetzentwurf leider nicht gegangen. Das KWKG bleibt damit nach Auffassung des EE-Verbands hinter den richtigen Zielen des Weißbuchs der Bundesregierung zum Strommarktdesign zurück.

Vor dem Hintergrund, dass die Bundesregierung mit dem geänderten KWKG CO2 einsparen will, wäre es laut BEE konsequent gewesen, auch auf erneuerbare Energien zu setzen. Stattdessen bleibt das KWKG ein Gesetz zur Förderung fossiler Energieträger, wenn auch mit gekoppelter Strom- und Wärmenutzung.

Positiv: Ende der Kohleförderung, Unterstützung für Wärmespeicher und Netze

BEE-Geschäftsführer Dr. Hermann Falk erklärte: „Wir bedauern, dass das novellierte KWKG weder Anreize zur Flexibilisierung von KWK-Anlagen noch den Einsatz erneuerbarer Energien in diesen setzt. Die Kraft-Wärme-Kopplung ist eine passende Begleittechnologie der Energiewende, aber dafür liefert der Gesetzesentwurf zu wenig Lösungen.“.

Der BEE begrüßt, dass Kohlekraftwerke keine KWK-Förderung mehr bekommen sollen. Kohlekraftwerke tragen aus Sicht des BEE massiv zur Klimaerhitzung bei und dürften daher nicht länger gefördert werden. Zusätzliche Förderanreize für Wärmespeicher, die eine Flexibilisierung ermöglichen werden vom BEE ebenso wie die stärkere Förderung der Netze begrüßt.

Quelle: IWR Online

© IWR, 2015