Eon-Studie: Smarte Steuerung von E-Autos, Wärmepumpen und Speichern nutzt Solarstrom effizient, entlastet Stromnetz und spart Haushalten Kosten

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Essen - Eine aktuelle Studie von Eon zeigt, dass die intelligente Steuerung von PV-Anlagen, Speichern, Wärmepumpen und Elektroautos das Stromnetz in Spitzenzeiten deutlich entlasten kann. Die Analyse beziffert die mögliche Entlastung auf mehr als drei Terawattstunden jährlich. Dieses Potenzial sollte in Deutschland aus Eon-Sicht genutzt werden.
Die Eon-Untersuchung simuliert anhand eines digitalen Zwillings, wie private Haushalte in Deutschland ihre Last verschieben können. Entscheidend ist ein automatisiertes Energiemanagement, das etwa Ladezeiten oder Speicherzyklen optimiert. Neben einer potenziellen Netzentlastung profitieren Haushalte mit PV, Speicher, Wärmepumpe und E-Auto laut Studie auch finanziell - teils erheblich. Ein durchschnittlicher Drei-Personen-Haushalt könnte laut Studie bis zu 780 Euro im Jahr sparen, und das ohne Verhaltensänderung.
Privathaushalte als Flexibilitätsquelle: Mehr als drei Terawattstunden Entlastung möglich
Eine wichtige Frage der Energiewende lautet, wie sich die zusätzliche Erzeugung aus Photovoltaik und der wachsende Strombedarf durch Wärmepumpen und Elektromobilität zuverlässig ins System integrieren lassen. Die aktuelle Analyse von Eon liefert hierzu eine klare Botschaft: Lässt man Solaranlagen, Batteriespeicher, Wärmepumpen und E-Autos automatisiert steuern, ergibt sich ein erhebliches Entlastungspotenzial für das Stromnetz.
„Unsere Analyse zeigt: Intelligent gesteuerte Solaranlagen, Batteriespeicher, Elektroautos und Wärmepumpen könnten das Stromnetz in Spitzenlastzeiten um insgesamt mehr als drei Terawattstunden jährlich entlasten“, so Martin Endress, Chief Commercial Officer (CCO) in der Geschäftsführung von Eon Deutschland. Zum Vergleich: Eine Strommenge dieser Größe würde ausreichen, um fast 1,4 Millionen Haushalte ein Jahr lang zu versorgen. Möglich wird die Netzentlastung durch smarte Steuerung, die den Stromverbrauch von Batteriespeichern und Co. im Hintergrund automatisch optimiert - ohne Komforteinbußen für die Hausbesitzerinnen und -besitzer.
„Diese Potenziale sollte Deutschland nutzen. Dazu müssen wir den Großteil der Verbraucherinnen und Verbraucher mitnehmen, die auf stabile Festpreise setzen, anstatt auf schwankende dynamische Tarife“, so Endress weiter.
Mittags weniger Einspeisung, abends geringerer Netzbezug
Die Untersuchung analysiert insbesondere die Mittags- und Abendspitzen (11-15 Uhr, 17-21 Uhr). Mittags, wenn Photovoltaikanlagen am meisten produzieren, könnten Haushalte laut Studie über 1,9 Terawattstunden Solarstrom zurückhalten, indem er in Speicher, Wärmepumpen oder E-Autos fließt statt ins Netz. Abends wiederum ließen sich mehr als 1,5 Terawattstunden Netzverbrauch vermeiden, wenn der tagsüber gespeicherte Strom genutzt wird und flexible Geräte außerhalb der Spitzenzeiten laden. Zusammengenommen ergibt das ein Potenzial von über 3,4 Terawattstunden.
Die Modellierung basiert auf einem digitalen Zwilling, der reale Verbrauchsprofile eines Drei-Personenhaushalts, Solarerträge und Strommarktpreise aus dem Jahr 2024 abbildet. Auch Dunkelflauten wurden einbezogen: Selbst dann trägt Flexibilität laut Studie zu einer besseren Netzstabilität bei.
Ökonomische Perspektive: Intelligente Steuerung senkt Stromkosten deutlich
Neben der Systemwirkung untersuchte Eon auch die wirtschaftlichen Effekte für Haushalte. Entscheidend ist dabei die Flexibilität, d.h. die automatisierte Verschiebung von Energiemengen. Dabei geht Eon von zwei Tarifansätzen aus. Entweder erfolgt die Verschiebung im Rahmen eines dynamischen Stromtarifs oder über einen Festpreistarif in Kombination mit Boni für steuerbare Verbrauchsverschiebung.
Bei dynamischen Tarifen schwankt der Preis viertelstündlich. Wer die Steuerung seiner Geräte automatisieren lässt, kann niedrige Preise nutzen, trägt im dynamischen Tarif aber auch das Risiko kurzfristiger Preisspitzen. Beim Festpreismodell bleibt der Arbeitspreis stabil; hier werden Boni ausgeschüttet, wenn Lade- und Betriebszeiten vom Versorger intelligent optimiert werden. In beiden Fällen übernimmt ein Energiemanagementsystem den gesamten Prozess im Hintergrund.
Die Simulation zeigt: Ein Drei-Personenhaushalt mit PV-Anlage, Speicher, Wärmepumpe und E-Auto kann durch smarte Steuerung jährlich bis zu 780 Euro sparen, ohne sein Verhalten ändern zu müssen. Beim dynamischen Tarif betrug die modellierte Ersparnis bis zu 620 Euro. Nicht berücksichtigt sind laut Eon pauschale Netzentgeltreduktionen, die in allen Szenarien gelten.
Endress fasst die Ergebnisse so zusammen: „Durch den flexiblen Einsatz ihrer Energiewende-Technologien können die Verbraucherinnen und Verbraucher ihre Stromkosten senken - ohne ihr Verhalten ändern zu müssen.“ Die Studie unterstreicht damit, wie wichtig automatisierte Flexibilität nicht nur für das Stromsystem, sondern auch für private Haushaltsbudgets werden kann.
Quelle: IWR Online
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