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01.03.2022, 10:29 Uhr Meldung drucken | Artikel empfehlen

Nordex schließt Rotorblattfertigung in Rostock - 600 Mitarbeiter betroffen

Hamburg - Nordex hat gestern Nachmittag bekannt gegeben, dass die Produktion von Rotorblättern zum Ende des ersten Halbjahres 2022 am Standort Rostock eingestellt werden soll. Die Aktie klettert, der Kursanstieg hat allerdings andere Gründe.

Angesichts des intensiven Wettbewerbs und der daher erforderlichen Optimierung der globalen Produktions- und Beschaffungsprozesse sowie der Nachfrageverschiebung zu größeren Rotorblättern, die am Standort nicht hergestellt werden, hat der Windkraftanlagen-Hersteller Nordex die Schließung der Rostocker Rotorblattfertigung beschlossen. Ein Interessenausgleich und Sozialplan sollen gewährleisten, dass der Stellenabbau für die betroffenen Mitarbeiter sozialverträglich erfolgt. Die Fertigung von Maschinenhäusern, Naben und Triebsträngen sowie Engineering und Service-Organisation in Rostock sind von diesen Überlegungen nach Angaben von Nordex nicht betroffen.

Rotorblattfertigung in Rostock wird Ende Juni geschlossen
Nordex will die Rotorblattproduktion am Rostocker Güterverkehrszentrum (GVZ) Ende Juni 2022 einstellen. Um den geplanten Stellenabbau sozialverträglich zu gestalten, sollen mit dem Betriebsrat kurzfristig ein Interessenausgleich und ein Sozialplan verhandelt werden. Von der Einstellung der Produktion am GVZ wären rund 600 Mitarbeiter der weltweit rund 8.600 Mitarbeiter betroffen. In Deutschland beschäftigt die Nordex Group ca. 3.150 Mitarbeiter.

Neben der Rotorblattfertigung betreibt Nordex in Rostock einen Produktionsstandort zur Fertigung von Maschinenhäusern, Naben und Triebsträngen (DMR). Zudem sind Mitarbeiter des Engineerings sowie der Service-Organisation in Rostock tätig. Diese Mitarbeiter sind von der Maßnahme nicht betroffen.

Zunehmender Preis-Wettbewerb erhöht Kostendruck - Nachfrageverschiebung zu größeren Turbinen
Seit der Einführung von Auktionssystemen an den meisten Energiemärkten sei die Branche weltweit durch einen zunehmenden Preis-Wettbewerb geprägt. Da die Stromerzeuger mit den niedrigsten Geboten den Zuschlag erhalten, geben diese den Kostendruck an die Turbinen-Hersteller weiter. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssten die Hersteller ihre Produktionskosten reduzieren. Die Kosten für die Energieerzeugung aus Wind sei in den letzten fünf Jahren um rund 50 Prozent gesunken, diese Entwicklung habe sich negativ auf die Profitabilität der Hersteller ausgewirkt, so Nordex.

Trotz aller bereits eingeleiteten Maßnahmen der Kostensenkung sind die Kosten für die Blattproduktion in Rostock nach Angaben des Windturbinen-Herstellers nicht wettbewerbsfähig. Hinzu kommt, dass Nordex erwartet, dass der Bedarf und die Nachfrage nach den in Rostock hergestellten Rotorblättern für Turbinen mit maximal 149 Meter Rotordurchmesser im Zuge des globalen Trends zu leistungsstärkeren Anlagen und immer längeren Rotorblättern künftig weiter sinkt.

„Die Windindustrie bewegt sich in einem wettbewerbsintensiven, globalen Markt, der vor allem kostengetrieben ist. Vor diesem Hintergrund müssen wir unsere globalen Produktions- und Beschaffungsprozesse optimieren, um profitabel zu produzieren und die Wettbewerbsfähigkeit der Nordex-Gruppe zu sichern“, so Nordex CEO José Luis Blanco. „Als deutsches und europäisches Unternehmen bedauern wir besonders, dass wir keine Alternative zu diesem schmerzhaften Schritt sehen“, so Blanco weiter.

Nordex-Aktienkurs klettert - Ukraine Krieg treibt regenerative Aktien an
Der aktuelle Anstieg der Nordex-Aktie ist vor allem auf die russische Invasion in die Ukraine zurückzuführen, nicht auf die angekündigte Schließung der Rotorblattfertigung. Der Nordex-Kurs klettert gestern bereits den dritten Tag in Folge. Mit einem Kurs von 15,69 Euro (28.02.2022, Schlusskurs, Börse Stuttgart) lag der Kurs gestern um 45 Prozent über dem bisherigen Jahrestief vom 24. Februar (Intraday).

Investoren gehen davon aus, dass die Abhängigkeit von fossilen Energien in Europa in Zukunft schneller reduziert wird. Grüne Aktien sind seither im Aufwind. Der globale Aktienindex RENIXX hat seit seinem Jahrestief von 1.330,93 Punkten am 23. Februar 2022 (Schlusskurs) bis gestern um über 20 Prozent auf 1.621,5 Punkte zugelegt. Im frühen Handel schwächt sich die Dynamik am heutigen Tag aufgrund von ersten Gewinnmitnahmen ab. Aktuell steht der RENIXX mit 1.622,75 Punkten (09:51 Uhr, 01.03.2022, Börse Stuttgart) auf dem gestrigen Schlusskursniveau.


Quelle: IWR Online
© IWR, 2022


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