28.03.2008, 09:52 Uhr

Energie heute: Beimischung von Bioethanol betrifft 3 Mio. Autos - Neues Gesetz soll Stromnetz-Ausbau beschleunigen

Münster - Die Zahl der Autos, die keine Bioethanol-Beimischung (E10) vertragen können, ist offenbar doch höher als angenommen. Wie es in einem Online-Artikel der ZEIT heißt, sind rd. 3 Mio. Fahrzeuge in Deutschland betroffen. Darunter seien nach Angaben des Verbandes der Deutschen Automobilindustrie (VDA) 315.000 Fahrzeuge deutscher Hersteller und zwei bis drei Mio. Pkw ausländischer Produzenten. Bislang war die Bundesregierung von den damals genannten 375.000 Fahrzeugen ausgegangen, offensichtlich bezog sich diese Zahl aber nur auf die in Deutschland hergestellten Autos. Am heutigen Freitag will auch der Automobilclub ADAC Zahlen zur E10-Verträglichkeit aus eigenen Recherchen veröffentlichen, heißt es. Obwohl die ADAC-Erhebungen noch nicht vollständig abgeschlossen sind, sei die Größenordnung um 3 Mio. E10-unverträglicher Autos gegenüber der ZEIT bestätigt worden.

Neues Gesetz soll Stromnetz-Ausbau beschleunigen
Das Bundeswirtschaftsministerium will Medienberichten zufolge den Ausbau der deutschen Stromnetze mit einem neuen Gesetz beschleunigen. So sollen dringende Projekte zukünftig nur noch eingeschränkt vor Gericht angefochten werden können. Im Vordergrund steht die Verkürzung des Rechtswegs auf nur noch eine Instanz. Als Kriterium wichtiger Projekte wird eine Studie der Deutschen Energieagentur (dena) aus dem Jahr 2005 herangezogen. In der Vergangenheit hatten sich die Stromkonzerne aufgrund zahlreicher Klagen immer wieder über Verzögerungen bei wichtigen Projektvorhaben beklagt.
NRW gibt Kraftwerksflächen frei
Die Landesregierung Nordrhein-Westfalens will mehrere Flächen, die bislang neuen Kraftwerken oder Industrieansiedlungen vorbehalten waren, freigeben. Weil ein weiterer Anstieg des Energiebedarfs nicht absehbar sei, könne auf Standorte für Großkraftwerke verzichtet werden, wird NRW-Wirtschaftsministerin Christa Thoben in den Medien zitiert. Ursprünglich waren in NRW 15 Gelände für Kraftwerke ausgewiesen, aber nur fünf wurden genutzt. Die übrigen - teilweise als Vogelschutzgebiete ausgewiesen - sollen nun aus dem Landesentwicklungsplan gestrichen werden. Gleichzeitig soll die Erneuerung bestehender Kraftswerksstandorte planerisch erleichtert werden.
Ölpreis wieder auf Rekordkurs
Der Ölpreis hat am Donnerstag wieder angezogen. Kurzfristig kostete ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) mehr als 107 US-Dollar (Future-Preis). Der erneute Anstieg des US-Ölpreises in Richtung des Rekordwertes von knapp unter 112 Dollar habe neue Anleger an die Rohstoffbörsen gelockt, zitiert das Handelsblatt einen Experten. Aber auch geopolitische Faktoren spielten eine Rolle. So sei am Donnerstag eine der beiden wichtigsten Pipelines im Irak durch Aufständische gesprengt worden. Fachleute rechnen nun mit negativen Auswirkungen auf die irakischen Exporte.
Energie bleibt Preistreiber bei Importen
Der Index der Einfuhrpreise lag nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Februar 2008 um 5,9 Prozent über dem Vorjahresstand. Dies war der höchste Anstieg gegenüber dem Vorjahr seit Juli 2006 (+ 6,3 Prozent). Besonders hoch war im Februar 2008 die Jahresteuerungsrate für die Einfuhr von Energieträgern (+ 35,7 Prozent). Rohöl wurde im Vorjahresvergleich um 48,4 Prozent teurer, die Preise für Mineralölerzeugnisse stiegen um 38,6 Prozent. Steinkohle verteuerte sich um 33,8 Prozent. Kokereierzeugnisse trugen mit einem Plus von 30,1 Prozent ebenfalls zum Preisanstieg im Energiesektor bei. Bei Erdgas war ein Preisanstieg von 12,3 Prozent zu verzeichnen. Der Einfuhrpreisindex ohne Erdöl und Mineralölerzeugnisse lag im Februar 2008 um 1,6 Prozent über dem Stand von Februar 2007.
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Quelle: iwr/stromtarife/28.03.08/